Nüchterne Bilanz

Verregneter Sommer: Besucherzahlen in Freibädern saufen ab

Ein Rückgang bei Besuchern und Umsatz von durchschnittlich 20 Prozent. Die rund 140 NÖ Bäderbetriebe ziehen eine nüchterne Bilanz. Maßnahmen gegen Kostendruck und Personalengpässe dringend notwendig. 

Mit einer durchaus nüchternen Sommerbilanz haben sich am Donnerstag die rund 140 Bäderbetriebe in Niederösterreich eingestellt. "Die Saison war durchwachsen, es gab ein monatliches Auf und Ab", betonte Harald Gölles, Branchensprecher in der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), in einer Aussendung. Verzeichnet worden sei ein Rückgang bei Besuchern und Umsatz von durchschnittlich 20 Prozent. Zeit zum Aufholen bleibt kaum, der Großteil der Betriebe schließt mit Schulbeginn.

"Der Saisonstart war noch zufriedenstellend, doch das verregnete Wetter im Mai und Juli hat die Besucherzahlen stark einbrechen lassen", bilanzierte Gölles. In einigen Bädern sei die Zahl der Gäste um bis zu 44 Prozent gesunken. Durch Preisanpassungen von fünf bis 25 Prozent hätten die Betriebe versucht, die Einbußen zumindest teilweise zu kompensieren. "Auch für die kommende Saison sind Anpassungen notwendig, um die Ertragssituation zu stabilisieren", kündigte Gölles an. "Wir sprechen hier von Erhöhungen im Cent- bzw. niederen Eurobereich."

Hohe Energiekosten und Personalmangel  

Überwiegend werden die Pforten der Freibäder mit Schulbeginn am kommenden Montag geschlossen. In einigen Betrieben dauert die Saison jedoch noch bis Mitte oder Ende September an, was einen Lichtblick bedeuten könnte. "Hier besteht die Hoffnung, dass ein schöner Herbst die Bilanz noch etwas auffetten kann." Generell seien angesichts hoher Energie- und Personalkosten kreative Konzepte zum Erhalt der Bäder gefragt, beispielsweise interkommunale Kooperationen, wie etwa das Regionalbad in Gänserndorf, wo die Kosten auf mehrere Gemeinden verteilt werden, energetische Modernisierungen oder gezielte Förderprogramme. "Die Herausforderungen sind zweifellos groß, doch mit gemeinsamem politischem Willen und der nötigen finanziellen Unterstützung ist der Erhalt vieler Bäder möglich – und sinnvoll", betont der Bädersprecher.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten