Gewaltattacke in NÖ

Wegen 60 Euro halb tot geprügelt

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Eine Bande verprügelte einen 20-Jährigen - aus lauter Langeweile.

Manuel hörte sie nicht und konnte sie auch nicht sehen. Denn die vier Burschen, die den 20-Jährigen aus Stockerau in der Nacht auf Sonntag fast zu Tode geprügelt hatten, schlichen sich feige von hinten an. „Plötzlich spürte ich einen heftigen Schlag auf meinen Kopf, ich fiel von der Bank und dann ging es los“, schildert der noch immer geschockte und schwer verletzte Installateur im Gespräch mit ÖSTERREICH. Die vier Angreifer, allesamt zwischen 15 und 17 Jahre alt, hatten nach dem Clubbing in der Korneuburger Werft offenbar nicht genug Spaß für eine Nacht gehabt.

Grausamer Trend: Die Lust am Zuschlagen
Sie begannen ihn zu treten, schlugen mit ihren Fäusten auf den am Boden kauernden jungen Mann ein und jaulten dabei wie ein Rudel Wölfe. „Ich konnte mich nicht wehren, die Schläge prasselten auf mich ein und ich dachte mir nur, ich muss meinen Kopf schützen, das ist am Wichtigsten“, so Manuel. Und vermutlich war genau ­dieser Gedanke seine Lebens­rettung, denn er klemmte seinen Kopf zwischen die Beine und bot ihm damit eine Art Helm. Doch die Burschen traten weiter auf ihn ein, sein Gesicht ist übersät mit blauen Flecken, er hat Prellungen auf der Brust und am Rücken. Zum Finale raubten sie ihn noch aus: Die Beute: 60 (!) Euro und ein Handy. Dann, nachdem sich ihr Opfer nicht mehr bewegte, gehen sie weg. „Lass ihn liegen“, meinte einer verächtlich.

Manuel konnte sich irgendwie zur Polizei schleppen, um Anzeige zu erstatten. Als er erstversorgt und gemeinsam mit einem Beamten zum Bahnhof zurückkehrt, sitzen die vier Typen noch da. Sie dachten wohl nicht, dass ihr Opfer in der Lage wäre, sich doch noch zu wehren. Alle vier wurden verhaftet und es stellte sich heraus, dass genau diese Schläger bereits Stunden vorher von der Polizei verwarnt wurden, weil sie randalierten.

Grausamer Trend: Die Lust am Zuschlagen
Damit kehrt der brutale Trend des Happy Slapping zurück – die Lust am Zuschlagen. Oft wird die Szene auch noch mitgefilmt – um Beute geht es dabei nie. Wie auch bei Manuel, der nur 60 Euro mithatte.

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