Zu warm

November bescherte Rekordtemperaturen

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Mit bis zu 23,7 Grad Celsius war der November zu warm.

Trotz des Wintereinbruchs der vergangenen Tage zeigte sich der November mit extrem warmem Wetter. Die ausgesprochen hohen Temperaturen bis zur Mitte des Monats, die an manchen Orten neue Novemberrekorde brachten, erreichten bis zu 23,7 Grad Celsius. Insgesamt war der November 2010 von West nach Ost zwischen 0,5 und 3,5 Grad wärmer als das 30-jährige Mittel, berichtete Alexander Orlik, Klimatologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Erst am Ende des Monats gab es Tiefsttemperaturen von minus 17,4 Grad.



In den ersten Novembertagen versorgte ein ausgedehntes Hoch mit seinem Zentrum über Frankreich Österreich mit milder Mittelmeerluft. An einigen Orten wurden neue Novembertemperaturrekorde aufgestellt. Die absoluten Monatshöchstwerte wurden am 5. November mit 23,7 Grad in Pottschach in Niederösterreich bzw. Weiz in der Steiermark erreicht. Das höchste Novembermaximum mit 26,3 Grad aus dem Jahr 1997 wurde klar verfehlt.

3,7 Grad über Normalwert
Der im Monatsmittel wärmste Ort war mit 7,4 Grad Bad Radkersburg in der Steiermark  - ein Plus von 3,7 Grad gegenüber dem Normalwert. Generell war es im abgelaufenen Monat in ganz Österreich in Relation zum klimatologischen Mittel zu warm. So lagen die positiven Temperaturabweichungen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland zwischen 0,5 und 1,5 Grad, im Tiroler Unterland, in Salzburg, Osttirol, Oberkärnten, der Obersteiermark und Teilen Ober- und Niederösterreichs zwischen 1,5 und 2,5 Grad.

Die wärmsten Regionen waren im November im Mühl-, Wald- und Weinviertel sowie in Wien, im Burgenland, in der Südoststeiermark und in Unterkärnten zu finden. Hier lagen die Monatstemperaturen um 2,5 bis 3,5 Grad über dem vieljährigen Mittel. Das absolute Temperaturminimum wurde - abgesehen von den hochalpinen Regionen - am 30. November mit minus 17,4 Grad in Zeltweg in der Steiermark registriert.

Kaltlufteinbruch
Gegen Ende des Monats sorgten auch feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach einem Kaltlufteinbruch für eine durchgehende Schneedecke in ganz Österreich. Auf den Bergen fiel insgesamt eine Neuschneemenge von 70 bis 180 Zentimetern. Aber auch in höheren Tallagen des Arlberggebiets (80 bis 130 Zentimeter) sowie in Osttirol und Kärnten (30 bis 50 Zentimeter) wurde ein beachtlicher Neuschneezuwachs gemessen.

 Eine Vielzahl von Mittelmeertiefs brachte in den Ötztaler Alpen, Osttirol, Kärnten und der Südsteiermark ein deutliches Niederschlagsplus. Im Mittel wurden etwa 170 Prozent, stellenweise bis zu 230 Prozent der Normalwerte erreicht. Den Spitzenplatz aus relativer Sicht erreichte die Messstelle in Villach mit 230 Millimeter (224 Prozent). Am Loiblpass in Kärnten summierte sich mit 420 Millimetern (178 Prozent) die absolut höchste Niederschlagsmenge des Bundesgebietes. Nur unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen von 25 bis 75 Prozent der klimatologischen Mittelwerte, wurden alpennordseitig, vor allem in den Leegebieten der Gebirgsketten zwischen Innsbruck und Wien erreicht. Lediglich acht Millimeter (16 Prozent) Niederschlag erreichten in St. Pölten den Boden. Die niederösterreichische Landeshauptstadt war im November somit der absolut wie relativ trockenste Ort Österreichs.

Nicht nur ungewöhnlich hohe Temperaturen, sondern auch viele Sonnenstunde bescherte der diesjährige November besonders dem Norden und dem Osten. In den föhnigen Regionen entlang des Alpennordrandes und im Alpenvorland schien die Sonne im Vergleich zum vieljährigen Mittel um rund zehn Prozent länger. Die höchste relative Sonnenausbeute wurde in Langenlebarn in Niederösterreich mit 70 Stunden (142 Prozent) erzielt, die absolut höchste Sonnenausbeute gab es hingegen am Hahnenkamm in Kitzbühel mit 118 Stunden (110 Prozent). In Osttirol und Kärnten erreichte die Sonnenscheindauer im gesamten November nur etwa 80 Prozent der Normalwerte.

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