Flüchtlinge:

Nur 5 Prozent bleiben hier

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Großer Flüchtlings-Andrang, aber die Zahl der Asylanträge ging zuletzt leicht zurück.

Die nackten Flüchtlings-Zahlen sind gigantisch. Dennoch konnte in den vergangenen Wochen in Österreich eine humanitäre Notsituation vermieden werden – eine Mammut-Leistung von Polizei, ÖBB, Rotem Kreuz, Caritas, freiwilligen Helfern und Bundesheer.

Im September sind rund 180.000 Flüchtlinge an Österreichs Grenzen angekommen, die meisten davon in Nickelsdorf (Burgenland).

Aber: Weniger als fünf Prozent (8.000) haben bei uns Asyl beantragt (siehe Grafik). Das ist ein leichter Rückgang bei den Asylanträgen. Gemeinsam mit Schweden und Deutschland haben wir dennoch (gemessen an der Einwohnerzahl) die meisten Asylwerber aufgenommen.

Der allergrößte Teil der Flüchtlinge ist innerhalb kürzester Zeit in Richtung Deutschland oder Skandi­navien weitergereist.

Rekord: 13.000 Menschen innerhalb eines Tages

Per Bahn wurden 133.000 Personen nach Deutschland gebracht. Rekordtag war der 6. September – 13.000 Flüchtlinge mussten weitertransportiert werden. Reichen die Zug-Kapazitäten nicht mehr aus, reisen die Flüchtlinge per Bus, Taxi oder zu Fuß ­weiter.

Zwischen 24 und 48 Stunden bleiben die Flüchtlinge in Österreich. 11.000 haben in den vergangen Wochen im Schnitt in Übergangsquartieren übernachtet. Sie wurden versorgt, mit Kleidung ausgestattet, medizinisch betreut.

Rückstau. Derzeit sind etwa 12.000 Flüchtlinge auf der Durchreise. Grund für den leichten Rückstau: Deutschland hat die Zahl 
der Flüchtlings-Sonderzüge deutlich gedrosselt. Montag fuhren von Salzburg aus zwei Züge mit jeweils 400 Personen nach Berlin und ins Ruhrgebiet. Karl Wendl

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