Molotow-Anschlag geplant

20-Jähriger wollte Polizei in die Luft sprengen

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Einen Streifenwagen hatte er schon angezündet. Das Finale war für Silvester geplant.

OÖ. Die Beamten der Polizeiinspektion Linz-Ebelsberg sind wohl zu Silvester nur haarscharf an der Katastrophe vorbeigeschlittert. Ein 20-Jähriger mit bosnischen Wurzeln wollte die Wache mit einem Molotow-Cocktail in die Luft jagen.

Die Sondereinheit Cobra hat den 20-Jährigen festgenommen, er sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittler halten ihn für den Rädelsführer einer Clique von 20 Jugendlichen, die sich „La Casa Bariks“ nennt und aus Frust gegen die bestehenden Corona-Maßnahmen schon in der Vergangenheit zugeschlagen hatte. Zuletzt fackelten sie ein Polizeiauto ab, während die Streifenbeamten die Corona-Regeln kontrollierten.

20-Jähriger wollte Polizei in die Luft sprengen
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Im November fackelten die Jugendlichen ein Polizeiauto ab.

Pläne. Doch dies scheint nur der vorläufige Höhepunkt in den Planungen der Bande gewesen zu sein. Die Ermittlungen ergaben schon vor den Silvesterplänen: Die Jugendlichen wollten sogar einen Polizisten in einen Hinterhalt locken, mit Benzin übergießen und anzünden. Landespolizeichef Andreas Pilsl sprach von einer „Perfidität, die wir so bisher nicht gekannt hatten“. Er verglich Linz-Ebelsberg sogar mit Berlin-Kreuzberg.

Brandanschlag auf Polizeibeamten geplant

Anschlag. Nach dem Anschlag auf das Polizeiauto wurde schnell ein Trio ausgeforscht. Es handelte sich um zwei 16-jährige Burschen und einen 20-Jährigen. Die drei gaben an, angestiftet worden zu sein. Um nicht weiter auszuplauderm, wurden die beiden Jüngeren zur Warnung von Mitgliedern der Gruppe brutal zusammengeschlagen.

U-Haft. Als Bestimmungstäter für die Anschlagspläne gegen die Polizei gilt der Bosnier, der jetzt in U-Haft sitzt. Er schweigt bislang hartnäckig. Als gesichert gilt, dass die Bande aus Frust über die Corona-Maßnahmen agierte. „Polizistinnen und Polizisten werden verstärkt zum Ziel der Corona-Maßnahmengegner. Dieser Entwicklung werden wir mit aller Konsequenz entgegensteuern“, sagte Innenminister Gerhard Karner.

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