Streit um Job als Auslöser?

Asyl-Killer tötete im Blutrausch

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Ein abgelehnter Asylwerber startete offenbar aus Undankbarkeit seine Horror-Taten.

Um 14.22 Uhr kam Jamal Ali A. mit dem Rad von Leopoldschlag, wo er mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern (die jüngere ist erst sechs Monate alt) lebt, und fing in der Asylunterkunft in Wullowitz mit seinem ehemaligen Betreuer einen wilden Streit an. Der junge Rotkreuz-Mitarbeiter David H. (32), der sich immer aufopfernd um ihn gekümmert hatte – sogar bei der Beschwerde gegen den 2018 abgelehnten Asyl­antrag half er mit Rat und Tat –, hatte Ali angeblich einen Job verschafft, der dem Afghanen gar nicht passte.

 

Drei Heiminsassen bei ­Messer-Attacke verletzt

Möglicherweise musste er dabei viel stehen, was dem Flüchtling, der sich im April bei einer Schlägerei in der Volkshochschule das Sprunggelenk gebrochen hatte, Schmerzen bereitete. Oder David redete dem Zuwanderer, der im Juli österreichweit für Schlagzeilen sorgte – weil er bei der Führerscheinprüfung Fahrlehrer und Mitschüler in Panik versetzte –, zu sehr ins Gewissen, sich endlich wieder zu beruhigen:

Da zückte A. ein Klappmesser und rammte es dem Betreuer in die Brust. Der Flüchtling geriet so sehr in Blutrausch, dass er dem Rotkreuz-Mitarbeiter die Kehle aufschlitzen wollte – was drei andere Insassen verhindern konnten. Alle drei wurden verletzt.

Wullowitz
© APA

Danach rannte der Afghane davon und wurde auf der Flucht zum mutmaßlichen Raubmörder – wir berichteten: Altbauer Franz G., der nur 300 Meter vom Flüchtlingsheim entfernt wohnt, ertappte den Verdächtigen (der 2015 mit Schleppern nach Österreich gekommen war), als er ihm in der Garage das Auto stehlen wollte.

Der 63-Jährige stellte ihn zur Rede, worauf ihn Jamal Ali mit dem Klappmesser tötete, um an die Pkw-Schlüssel für den Citroën zu kommen. Eine landesweite Alarmfahndung brachte um 21.36 Uhr den Erfolg – der gesuchte Asyl-Killer wurde in Linz beim Bulgariplatz im Fahrzeug des Mordopfers entdeckt, gestoppt und überwältigt. Laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl soll der 33-Jährige sich dabei heftig gewehrt haben.

Jamal A. Wullowitz Amoklauf
© oe24
Hier tanzt der Beschuldigte noch fröhlich in jenem Heim in dem er später ausrastete.

Dienstnachmittag sollte der streng gläubige Moslem erstmals im Beisein eines Dolmetschers einvernommen werden, Rotkreuz-Mitarbeiter David H. wurde notoperiert und ins Linzer Kepler-Uni-Klinikum geflogen. Sein Zustand ist stabil, aber kritisch. Für den Afghanen gilt die Unschuldsvermutung.

Wullowitz Amoklauf
© Fotokerschi.at

Asylheim im Nirgendwo schließt noch diese Woche

Der Schock über den Amoklauf sitzt bei den Einheimischen in Wullowitz tief. Die Forderung nach dem Aus für das Heim, das am Rande des Ortes liegt, war groß. „Ich hoffe, dass wir nun vom Bürgermeister geschützt werden“, sagt Melanie W., eine Nachbarin der Asylunterkunft, zu oe24.TV. Ihr Wunsch: „Das Asylantenheim muss weg. Es liegt ja im Nirgendwo. Es ist langweilig, die Bewohner haben keine Beschäftigung“, sagte sie. Schon vor der Attacke auf den Betreuer David H. hätte es Vorfälle gegeben. „Es gab immer wieder Streitereien. Sie wohnen dort auf engstem Raum.“

Auch der Bürgermeister des 73-Einwohner-Ortes, Hubert Koller, wollte mit Nachdruck die sofortige Schließung der Unterkunft erwirken. Und die Forderungen wurden erhört. Dienstag um 13 Uhr teilte das Rote Kreuz in einer Aussendung mit, dass das Heim noch in dieser Woche geschlossen wird. Die rund 20 Bewohner werden in anderen Rotkreuz-Quartieren untergebracht. Bis zur Auflösung der Einrichtung wird die Polizei ein genaueres Auge auf die Asylunterkunft werfen.

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