233 Opfer

Brutaler Menschenhändler in OÖ geschnappt

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57 der Opfer wurden bereits einvernommen, ihre Aussage führte zur Anzeige.

OÖ. Organisierte Schwarzarbeit, Menschenhandel und schwerer Betrug: Das wirft die Polizei nach langen Ermittlungen einem 63-jährigen Deutschen aus dem Bezirk Vöcklabruck vor, der insgesamt 233 irakische Asylwerber als Scheinselbstständige an Unternehmen in ganz Österreich vermittelt haben soll.

Er zahlte einen Bruttostundenlohn von 9,50 Euro, nahm selbst 14,50 bis 16,50 Euro von den Partnerfirmen und konnte so von den Einnahmen leben. Der Deutsche meldete als Geschäftsführer eines Firmenkonstrukts für die sprachunkundigen Asylwerber das Gewerbe im Facility-Management in ihren Wohnbezirken an. Auch seine 72-jährige Buchhalterin aus Wien war an den moralisch verwerflichen Geschäften beteiligt und wird zur Verantwortung gezogen.

Urlaub bekamen die Asylwerber gar nicht

Anzeige. Die Asylwerber wussten nicht, dass sie offenbar selbstständig sind, sie gingen davon aus, einem regulären Dienstverhältnis nachzugehen.

Sie wurden bis nach Vorarlberg vermittelt und mussten bis zu 17 Stunden durchgehend ohne Pause auf Tankstellen putzen. Von ihrem geringen Lohn mussten sie die Sozialversicherungsabgaben selbst leisten. Diese Arbeitsausbeutung und die Ausnutzung ihrer Zwangslage, ansonsten keiner rechtmäßigen Arbeit nachgehen zu können, erhärtete den Verdacht des Menschenhandels.

Die Asylwerber wurden mit Jobverlust bedroht, wenn sie krank werden.

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