Vater verschleppte seine Buben durch halb Europa.
Es war ein regelrechter Krimi um zwei Buben, der Polizeibehörden in halb Europa in Atem gehalten hat. Jetzt wurde der mutmaßliche Kindesentführer Robert A. aus Rohrbach im Mühlviertel von Interpol in Tschechien gefasst.
Im Juni vergangenen Jahres griff der gebürtige Tscheche seine Ehefrau tätlich an, verletzte sie erheblich. Im Zuge der polizeilichen Erhebungen setzte sich der bewaffnete Ingenieur mit seinen zwei Söhnen Andreas (9) und Rafael (5) zunächst nach Deutschland ab.
Zwei Wochen später meldete sich der Flüchtige telefonisch bei seiner Frau, versprach ihr ein Treffen mit den Kindern in Prag. Bei der Zusammenkunft auf einem Parkplatz rastete der 39-Jährige erneut aus. Er attackiertes seine Gattin (42) mit einem Elektroschocker und mit Pfefferspray, das Opfer musste in ein Spital eingewiesen werden.
Der flüchtige Vater
lebte von Betrügereien
Jetzt wurde die Fahndung per EU-Haftbefehl auf den Schengenraum ausgedehnt. Die Ermittler waren ihm dicht auf den Fersen, immer wieder fiel der Ingenieur durch Betrugsdelikte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf. Mit falscher Identität hatte er im Internet auf Landwirtschaftsforen Tierfuttermittel angeboten und seine Kunden um erbrachte Anzahlungen geprellt. Als er schließlich ein Opfer in Tschechien betrogen hatte, begann dieses, selbst zu recherchieren. Dabei stieß der Betrogene auf die Fahndungsseiten des österreichischen Bundeskriminalamtes und erkannte den Gesuchten wieder.
Der Familienvater (es gilt die Unschuldsvermutung) wurde in einem Einkaufszentrum in Pilsen festgenommen, sitzt in U-Haft. Die Söhne Andreas und Rafael wurden inzwischen der Mutter in Österreich übergeben.