Das Opfer des Schussunfalls in einer Linzer Wohnung bekam „lebenslang“, der Täter alle erdenkliche Milde.
OÖ. Nach dem Besuch eines Weihnachtsmarktes und 0,4 Promille im Blut hantierte der Wachtmeister des Bundesheeres damals im November 2019 mit seiner privaten Glock. Im Glauben, dass sich in der Pistole nur eine Übungspatrone befand, zielte er auf sein Gegenüber und drückte ab. Obwohl der von dem Projektil getroffene Freund schwerstens verletzt wurde, vier Monate in Intensivbehandlung und weitere vier Monate auf Reha war und wegen irreparabler Schäden an der Wirbelsäule seitdem im Rollstuhl sitzt, erhielt der Schütze im Juni 2020 beim Prozess nur 5 Monate auf Bewährung plus 2.400 Euro Geldstrafe.
Weil ihm die große Milde dennoch zu streng erschien, berief der nicht rechtskräftig Verurteilte, worauf das OLG die Strafe auf 10 Monate erhöhte – zwei davon sind unbedingt. Wie aus vertraulicher Quelle zu erfahren war, soll sich der Schussunfall auf die Karriere des Berufssoldaten nicht sonderlich negativ ausgewirkt haben. Der Dussel-Schütze soll weiter in einer Kaserne als Ausbildner (auch an der Waffe) tätig sein – sogar die zwei Monate mit Fußfessel soll er demnächst in der Kaserne ganz normal abdienen.
Ein Sprecher des Landesverteidigungsministeriums bestätigt gegenüber ÖSTERREICH die Gerüchte, versucht aber zu relativieren: „Da es sich bei der gerichtsanhängigen Causa um eine einmalige Fehlleistung handelt, die im krassen Widerspruch zu seinem sonstigen Verhalten steht, wurde von einer Entlassung abgesehen. Er übt aber nur noch eingeschränkten Dienst aus, den sein Kommandant einteilt.