Die neuen TU wird in der oberösterreichische Landeshauptstadt Linz am Standort der Johannes-Kepler-Universität errichtet.
Linz/Wien. Die geplante Technische Universität (TU) für Digitalisierung und digitale Transformation in OÖ wird in Linz am Campus der bestehenden Johannes-Kepler-Uni (JKU) ihren Platz finden. In den ersten drei Semestern sollen alle Studierenden gemeinsam die Grundlagen der Digitalisierung erlernen. Aufbauend auf dieses "common core"-Bachelorstudium erfolgt die Spezialisierung in den Studienrichtungen Digital Creativity, Digital Entrepreneurship, Digital Systems und Digital Engineering.
Bildungsminister Martin Polaschek sagt zur neuen TU: "Die TU für Digitalisierung und digitale Transformation in Oberösterreich ist eines der bedeutendsten wissenschaftspolitischen Entwicklungsprojekte der letzten Jahre in Österreich. Die neue Universität bietet die große Chance, den Zukunftsbereich der Digitalisierung gebündelt an einem Standort zu vereinen und damit Lehre wie Forschung noch weiter voranzutreiben."
Stelzer: "Visionäres Konzept"
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer spricht von einem visionärem Konzept: "Mit dem visionären Konzept, dem nun fixierten Standort in Linz und dem bald kommenden Errichtungsgesetz nimmt die Technische Universität für Digitalisierung und digitale Transformation konkrete Form an. Es werden neue Wege in Lehre und Forschung gegangen – mit Praxis vom ersten Tag an, mit interdisziplinärer und internationaler Ausrichtung, mit der wir auch die klügsten Köpfe aus aller Welt anziehen wollen. Als Hochtechnologieland haben wir auch beste Voraussetzungen, neue Arbeitsplätze, Gründungen sowie Betriebsansiedelungen in diesem Zukunftsbereich zu schaffen."
Die Universität biete eine breite Perspektive auf Digitalisierung und Transformation. Dafür werde ein "common core" im Bachelorstudium entwickelt: Alle Studierenden erlernen in den ersten drei Semestern gemeinsam die Grundlagen der Digitalisierung. Darauf aufbauend erfolgt die Spezialisierung in einer der angebotenen Studienrichtungen:
- Digital Creativity
- Digital Entrepreneurship
- Digital Systems
- Digital Engineering
Die Arbeitssprache ist Englisch. Alle Studien sind praxisorientiert. Studierende sind vom ersten Tag ihres Studiums an in reale Projekte eingebunden. Sie erwerben die technologischen Grundkompetenzen, die sie in Folge mit Wissen aus den Bereichen Nachhaltigkeiten, Technik und Unternehmertum kombinieren, wie aus Presseunterlagen zur Neuen Technischen Universität Oberösterreich hervorgeht.
5.000 Studierende am Campus
Im Vollausbau sollen 5.000 Studierende am Campus lernen. Die Universität spricht durch ihre Interdisziplinarität neue Zielgruppen an. Der Fokus liegt auf Internationalität, Frauen und Diversität sowohl bei den Studierenden als auch bei den Lehrenden.
Die Universität wird 2023/24 ihren Betrieb aufnehmen, wobei 2024/25 der vollständige Studienbetrieb gestartet wird.
Sieben Forschungsschwerpunkte
Die neue TU OÖ bietet sieben Forschungsschwerpunkte, die das breite Spektrum digitaler Transformation mit einem klaren Fokus auf Interdisziplinarität abdecken:
- Creativity
- Future Entrpreneurship
- Autonomous Systems
- Data
- Digital Sustainability Management
- Regulation and Digitalisation
- Sociotechnology and Societal Implications
Die Forschungsinfrastruktur bietet interdisziplinäre Labs. Ein Grants Office unterstützt bei der Einwerbung von Forschungsgeldern.
Pop-Up Universität und The Hub
Der zentrale, identitätsstiftende Campus wird je nach Forschungsaktivitäten von Pop-Up Außenstellen in und außerhalb von Linz flankiert, die flexibel eröffnen können. So werden die TU und ihre Aktivitäten für die Bevölkerung sichtbar. Als Drehscheibe für den Austausch mit der Bevölkerung wirkt außerdem „The Hub“ der TU OÖ. Start-ups präsentieren ihre Ideen, die Universität präsentiert ihre Innovationen. Zudem sollen verschiedene Veranstaltungen wie Festivals oder „Get Inspired“-Events als Möglichkeit dienen, Forschung zu präsentieren und Wissenschaftsskepsis entgegen zu wirken.
Virtueller Campus
Als Ergänzung zur physischen Universität kommen zukunftsweisende Technologien für digitales Lehren und Lernen, Forschen und Arbeiten zum Einsatz.
Flache Hierarchien
Die Strukturen an der neuen TU OÖ sind flexibel und agil mit flachen Hierarchien, wenigen, aber klaren Spielregeln, schnellen Entscheidungen. Ein gänzlich neues Faculty-Modell sorgt für ein Recruiting der besten Köpfe. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, externe Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktiker sind zeitlich begrenzt oder in einem bestimmten Stundenausmaß für die neue TU tätig und bringen so ihre praktische Erfahrung ein. Der Fokus liegt auf der Berufung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
"Universität neues Typs": Der weitere Fahrplan
- Die neue TU Oberösterreich ist eine Universität neues Typs, die es so in Österreich noch nicht gibt. Daher braucht es eine eigene gesetzliche Grundlage. Aktuell wird am TU-Errichtungsgesetz gearbeitet, das bis zum Sommer 2022 in Kraft treten soll.
- (Bis) Herbst 2022 erfolgt die Einrichtung eines Gründungskonvents auf Basis des TU-Errichtungsgesetzes, bestehend aus insgesamt neun Mitgliedern. Es handelt sich um das strategische Organ der neuen TU in der Gründungsphase
- Gründung einer Errichtungsgesellschaft, die die Verwaltungsabläufe organisiert und durchführt
Gerhard Eschelbeck, Leiter der wissenschaftlichen Konzeptgruppe: "Digitalisierung verändert wie wir leben, arbeiten und lernen. Unsere neue Technische Universität bietet eine zukunftsorientierte Ausbildung für eine digitale Welt in enger Kooperation mit Industrie und Wirtschaft. Unsere Absolventen werden digitale Prozesse für innovative Zukunftsthemen wie Mobilität, Klimaschutz und Produktion erforschen, und somit einen wesentlichen Grundstein für unsere Zukunft legen."