Monatelang versetzte eine 19-Jährige zwei junge Lehrerinnen in Angst und Schrecken.
Ein Martyrium haben zwei Lehrerinnen aus dem Bezirk Wels-Land (OÖ) hinter sich. Monatelang soll Bettina F. (19) die Frauen terrorisiert haben. Jetzt stand das Mädchen mit einem mutmaßlichen Helfer (27) vor Gericht. Die Anklage: Körperverletzung, Verfolgung, Nötigung. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Eier, Kracher und Mails mit Beschimpfungen
Behutsam rollte Richterin Ulrike Nill die Vorgänge auf. Als erstes traf es im Sommer Claudia K. (38). Die 19-Jährige war ihre Schülerin, von psychischen Problemen war der Pädagogin nichts bekannt. Unbemerkt baute sich so ein explosives Gefühlschaos auf. „Ich fühlte mich schikaniert, dann kam Hass“, so die Angeklagte. „Ich wollte, dass sie Angst hat.“ Eine Attentatsserie auf die Lehrerin folgte: Todessymbole am Postkasten, Voodoopuppe vor der Tür, der Zaun angezündet, Bremsen des Autos manipuliert. „Ich wollte, dass ein Unfall passiert, nicht, dass sie tot ist.“
Das zweite Opfer: Maria H. (32). Anfangs suchte das Mädchen ihre Nähe. „Ich dachte, das ist ein armes Kind.“ Doch als die Lehrerin auf Distanz ging, wurde die scheinbar Schutzbedürftige zum Racheengel. Eier flogen gegen Haus und Auto, Kracher explodierten, Mails mit wüsten Beschimpfungen folgten.
Der Terror hat bei den Frauen Spuren hinterlassen. „Dafür gibt es keine Entschuldigung“, so H. Urteil: Je vier Monate bedingt, Schmerzensgeld, nicht rechtskräftig.