Fast eine Million Waffen in Österreichs Haushalten.
Aus Angst vor Überfällen oder Übergriffen greifen immer mehr Österreicher zur Waffe.
Wien. Flinten, Revolver oder Pistolen – seit Monaten ist in Österreich die Nachfrage nach Waffen gewaltig, erleben einige Waffenhändler einen regelrechten Boom. ÖSTERREICH hat die wichtigsten Details:
Niederösterreicher haben die meisten Waffen daheim
- Laut neuesten Zahlen des Zentralen Waffenregisters des österreichischen Innenministeriums besitzen 286.610 Österreicher eine Schusswaffe. Am bewaffnetsten sind dabei traditionell die Niederösterreicher (74.403), gefolgt von den Oberösterreichern (49.466) und den Steirern (47.302). Alles Bundesländer, in denen auch die Jagd eine große Rolle spielt.
- Jeder Waffenbesitzer hat dabei im Schnitt nicht eine, sondern mehr als drei Waffen daheim liegen. Allein in Niederösterreich sind mehr als eine Viertelmillion Pistolen, Revolver, Büchsen & Co. im Umlauf. Insgesamt kommt Österreich derzeit auf eine Gesamtsumme von 969.760 Waffen.
Immer mehr Frauen greifen zu Pfeffersprays als Schutz
Aber wie hat sich die Zahl in den letzten Jahren entwickelt?
- Noch im Juni 2014 waren in Österreich 132.000 (!) Waffen weniger registriert, gab es 46.000 Waffenbesitzer weniger.
- Deutlich ist die Zahl der Bewaffneten dabei in der Steiermark (+23,2 %) und Salzburg (+23,1 %) gestiegen, in Wien gab es bei den Waffenbesitzern in den letzten zwei Jahren „nur“ ein Plus von 13,0%.
- Die meisten Waffen wurden dabei nach Salzburg verkauft (+23,3 %). In Oberösterreich, Vorarlberg und Wien gab es die wenigsten Neu-Registrierungen.
Aber auch abseits der registrierpflichtigen Waffen wollen sich Zehntausende derzeit besser schützen. „Bei uns ist die Nachfrage nach Pfeffersprays und Schrill-Alarmen, mit denen man in Gefahren-Situationen notfalls auf sich aufmerksam machen kann, in den letzten Monaten deutlich angestiegen“, erklärt Erich Michek, Geschäftsführer des Wiener Waffengeschäfts Lubet* beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein.