Ein Video zeigt den Wirecard-Betrüger in Moskau. Ein Auslieferungsantrag wurde erneuert.
Jan Marsalek (43) ist der weltweit am meisten gesuchte Wirtschaftskriminelle Österreichs. Der frühere Co-Chef des Skandal-Finanzdienstleisters Wirecard soll Milliarden-Geschäfte vorgetäuscht und mit Millionen untergetaucht sein. Ein Video zeigt den Betrüger jetzt in Moskau. Münchener Staatsanwälte halten das Video-Material für authentisch, berichtet die "BILD". Es soll auch Hinweise auf eine "Marsalek-Reise nach Sotschi" am Schwarzen Meer geben, beruft sich die Zeitung auf Informationen aus dem deutschen Bundesnachrichtendienst. Die deutsche Staatsanwaltschaft hat an einen Auslieferungsantrag erneuert.
In Moskau soll Marsalek offenbar unter dem Schutz von Putins Geheimdienst FSB stehen. Fotos sollen ihn im Moskauer Nobel-Restaurant Le Marée zeigen, das auch Wladimir Putin zu seinen Lieblingsadressen zählt.
Angeblich hat er sogar einen russischen Pass, heißt German Bazhenov. Die Süddeutsche Zeitung deckte dies auf, beruft sich auf russische und belarussische Geheimdienste. Sollten sich die Hinweise auf den russischen Pass Marsaleks bestätigen, können die Ermittler ihren Job erst einmal zur Seite legen. Moskau liefert keinen Staatsbürger aus.