ORF nahm 341 Millionen Euro mit kommerziellen Tätigkeiten ein

Der ORF-Jahresbericht für 2021 ist da. Im jährlichen Bericht an das Bundeskanzleramt schlüsselt der ORF unter anderem auch die Einnahmen aus kommerziellen Tätigkeiten des öffentlich-rechtlichen Unternehmens und seiner Töchter auf. Dabei geht hervor, dass die kommerziellen Einnahmen des ORF im Vergleich zum Jahr 2020 (313,4 Millionen Euro), vergangenes Jahr (341,3 Millionen Euro) stark zulegten.  

Im Jahr 2021 wurde im kommerziellen Geschäftsbereich der ORF-Muttergesellschaft ein Ergebnisbeitrag in der Höhe von insgesamt 341,3 Mio. Euro erreicht, der sich wie folgt zusammensetzt:

Werbung Klassik (Fernsehen, Radio)

• Der ORF erwirtschaftete im Jahr 2021 aus klassischer Fernseh- und Radiowerbung insgesamt 208,4 Mio. Euro. Der Werbeverkauf erfolgte laut gültigem Geschäftsbesorgungsvertrag durch die ORF-E GmbH & Co KG für die nationale Werbung und durch die OLS GmbH & Co KG für die lokale TV- und HF-Werbung. Der diesbezüglich auf die ORF-Muttergesellschaft entfallende Provisions- und Vermarktungsaufwand betrug 11,6 Mio. Euro, wodurch sich aus klassischer Werbung ein vorläufiger Ergebnisbeitrag in der Höhe von 196,8 Mio. Euro ergab.

Werbung Online

• Im Bereich der Onlinewerbung im ORF liegen die Umsatzerlöse bei 19,8 Mio. Euro. Die damit in Zusammenhang stehenden Kosten waren mit insgesamt 5,3 Mio. Euro zu beziffern, woraus ein Ergebnisbeitrag 2021 in der Höhe von 14,5 Mio. Euro resultiert.

Finanzerfolg inkl. zurechenbare Kosten und Erträge

• Im Bereich der Wertpapiere und Zinsen ergab sich 2021 aufgrund der Zinsen für die Unternehmensanleihe und der Negativzinsen auf Bankguthaben ein negativer Ergebnisbeitrag in der Höhe von 4,6 Mio. Euro. Zusammen mit den Beteiligungserträgen (ohne Anteile „Standalone“) von 17,9 Mio. Euro erwirtschaftete der ORF im Jahr 2021 einen Finanzerfolg in der Höhe von 13,3 Mio. Euro.

Erträge aus Sonderwerbeformen Fernsehen und Radio

• Die Erträge aus Sonderwerbeformen beliefen sich im Jahr 2021 auf insgesamt 37,2 Mio. Euro, wobei 27,1 Mio. Euro auf Sonderwerbeformen im Fernsehen (nationale und lokale Ausstrahlung auf allen Kanälen) und 10,1 Mio. Euro auf das Radio (nationale und lokale Ausstrahlung) entfielen. Diesen Erträgen standen Kosten für die Werbeakquisition in der Höhe von 6,0 Mio. Euro gegenüber, wodurch sich der Nettoertrag auf insgesamt 31,2 Mio. Euro belief.

Erträge aus Programmverwertung

• Im Bereich der Programmverwertung konnte im Jahr 2021 insgesamt ein Ergebnisbeitrag in der Höhe von 12,8 Mio. Euro erzielt werden. Davon entfielen 7,1 Mio. Euro auf die mediale Unterstützung und 3,0 Mio. Euro wurden mit der Einspeisung in Kabelnetze erwirtschaftet. Die verbleibenden 2,7 Mio. Euro stammen im Wesentlichen aus den Bereichen Panorama TV, Verwertungsgesellschaft Rundfunk und sonstige Verwertungen.

Erträge aus Koproduktionen/Lizenzen

• Im direkten Zusammenhang mit den ORF-Programmen wurden im Jahr 2021 insgesamt 16,5 Mio. Euro erwirtschaftet, wovon 8,1 Mio. Euro auf Erträge aus Koproduktionen vorwiegend mit anderen Rundfunkanstalten entfielen.

Smartcard-Management

• Der Ertrag aus dem Smartcard-Management beträgt im Jahr 2021 rund 11,5 Mio. Euro. Der dazugehörige Aufwand ist laut den aktuellen Regeln der Trennungsrechnung zur Gänze als öffentlich-rechtlich zu klassifizieren. Konzerninterne Leistungsverrechnung Im Rahmen der konzerninternen Leistungsverrechnung wurde im Jahr 2021 ein Leistungsvolumen in Höhe von 35,4 Mio. Euro an die Tochtergesellschaften verrechnet. Die den Konzernverrechnungen gegenüberstehenden Kosten beliefen sich auf 30,3 Mio. Euro, wodurch ein Ergebnisbeitrag in der Höhe von 5,1 Mio. Euro erzielt wurde.

"Stand alone"-Aktivitäten

• Das Ergebnis der „Stand alone“-Aktivitäten in der ORF-Muttergesellschaft beträgt im Jahr 2021 insgesamt 16,7 Mio. Euro und resultiert aus den Ausschüttungen der Beteiligungen an den Österreichischen Lotterien und an der ORS comm GmbH & Co KG.

Sonstige kommerzielle Tätigkeiten und übrige kommerzielle Erträge

• Der verbleibende Ergebnisbeitrag verteilt sich erlösseitig vor allem auf Erträge aus technischen Hilfeleistungen (7,6 Mio. Euro), aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (5,7 Mio. Euro) und auf sonstige Erträge aus dem laufenden Geschäft.