Hat die Klagenfurter Polizei samt Suchhunden und Helikopter gestern Nacht endlich den "Figaro-Einbrecher" gefasst? Ein Verdächtiger wird verhört.
Ein vielleicht ganz fetter Fang gelang der Klagenfurter Polizei Mittwoch gegen drei Uhr früh: Sie stellte in flagranti einen Einbrecher, der gerade einen Friseurladen plündern wollte. Der mit einer schwarzen Haube maskierte Klagenfurter (31) könnte der seit Monaten fieberhaft gesuchte "Figaro-Einbrecher" sein. Der Vorwurf: Der vermutlich krankhaft handelnde Mann hat seit Jänner in mehr als 70 Frisiersalons in Klagenfurt eingebrochen. Dort hatte er es aber nicht auf Geld, sondern auf Lockenwickler, Trockenhauben und Haarschneidemaschinen abgesehen. Ob es sich bei dem Verhafteten um den Gesuchten handelt, darüber gab sich die Polizei am Mittwoch zugeknöpft.
Per Helikopter gejagt
Weil in Klagenfurt kein Friseur mehr vor
dem Figaro-Einbrecher sicher war, begannen viele ihre Salons mit einem
"Stummen Alarm", einer für Einbrecher nicht wahrnehmbaren, lautlosen
Direktverbindung zur nächsten Polizeidienststelle, auszustatten. Der dort
ausgelöste Alarm wurde dem Einbrecher von Mittwoch prompt zum Verhängnis:
Während er seine Beute zusammenraffte, rasten gleich mehrere Funkstreifen
zum Tatort. Die Beamten umstellten das Haus und sogar ein Polizei-Heli stieg
auf und bezog über dem Dach des Hauses Stellung. Eine Wärmebildkamera wurde
vorbereitet, die eine mögliche Flucht des Täters in die Dunkelheit der Nacht
vereitelt hätte. "Doch der Einbrecher wollte sich im Haus verstecken und
wurde von einem Suchhund aufgestöbert", so ein Beamter. Widerstandlos ließ
sich der mit Gaspistole bewaffnete Mann festnehmen. Seit Mittwoch wird er
verhört, erwies sich aber vorerst als "Steher". "Im Moment könne wir ihm nur
diesen einen Einbruch nachweisen", hieß es aus der Polizeidirektion.