Die "Bodypacker" brachten Kokain von Südamerika nach Österreich.
Die Kärntner Polizei hat einen international agierenden einheimischen Drogenring gesprengt, der jahrelang Suchtgift aus Südamerika nach Österreich geschmuggelt haben soll. Bei Razzien in den Bezirken Spittal und Villach Land wurden bereits am 10. März 800 Gramm hochwertiges Kokain aus Kolumbien und Brasilien mit einem Straßenverkaufswert von 300.000 Euro und 700 Gramm Cannabiskraut im Wert von 17.000 Euro sichergestellt. Drei Kärntner (zweimal 26 bzw. 28 Jahre alt) sitzen in der Justizanstalt Klagenfurt in Haft, teilte das Landeskriminalamt am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Große Beute
Die Hausdurchsuchungen wurden bei insgesamt neun
Personen durchgeführt. Neben Suchtgift fanden die Ermittler auch diverse
Streckmittel, 22.000 Euro Bargeld, eine Edelsteinsammlung in unbekanntem
Wert und Utensilien zum Herstellen, Verpacken und Verkaufen von Drogen.
Laut Ermittlungsergebnissen der Exekutive schmuggelten die drei Kärntner zuletzt im Februar 2010 als "Bodypacker" das Kokain von Brasilien über Paris und Ljubljana bzw. von Brasilien über Lissabon und Venedig nach Österreich. Das hochwertige Kokain wurde in Spittal vorwiegend mit Kreatin und Milchpulver gestreckt und an rund 50 Abnehmer zum Grammpreis von 100 Euro weiterverkauft. Das Cannabiskraut wurde in großen Mengen in Indoor-Plantagen hergestellt und an Abnehmer in Oberkärnten verkauft.
Straßenwert 300.000 Euro
Die Schmuggler sollen seit
mindestens drei Jahren bei acht Fahrten Kokain aus den Niederlanden und aus
Südamerika nach Kärnten gebracht haben. Die Ermittlungen gegen die Abnehmer
und Suchtmittelkonsumenten sind derzeit noch nicht abgeschlossen. Alle
Tatverdächtigen wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. An der Aktion
nahmen Beamte verschiedener Organisationseinheiten des LPK Kärnten und die
Cobra teil.