Seit Montag wird offiziell gegen jene junge Staatsanwältin ermittelt, die in einem Lokal Watschen und Beschimpfungen austeilte.
Der peinliche Auftritt der Juristin sorgte nicht nur in der Justiz für ungläubiges Kopfschütteln: Wie ÖSTERREICH berichtete, hatte die Frau in der Nacht zum 19. April laut mehreren Zeugen in der Bar „Excess“ im Wiener Bermudadreieck im Vollrausch die Kontrolle verloren. Es folgten Ohrfeigen für eine Blondine, Attacken auf Kellner und auch rassistische Beschimpfungen an die Adresse eines Türstehers mit südländischen Wurzeln.
Rache
Schließlich wurde die angetrunkene Anklägerin aus der Disco
getragen und rächte sich noch mit einem Flaschenwurf. Das Pech der
Staatsanwältin: Im Suff hatte sie mit ihrem Job geprotzt und einen Ausweis
gezeigt. Über das Verhalten der Frau erstaunte Lokalgäste merkten sich ihren
Namen und brachten so die Ermittlungen gegen die Steirerin ins Rollen.
Anklage
Aus Befangenheitsgründen wurde das nun eingeleitete
Verfahren wegen Verdachts auf Körperverletzung an die Staatsanwaltschaft
Korneuburg delegiert. Laut Behördenleiter Karl Schober wird in wenigen
Wochen feststehen, ob gegen die Frau Anklage erhoben wird. Bis dahin darf
sie am Landesgericht Wien weiter arbeiten.
Laut Mediensprecher Thomas Vecsey hat der Vorfall momentan noch keine dienstrechtlichen Folgen für die Anklägerin. Dazu wird erst abgewartet, ob der Exzess im „Excess“ strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen wird. Allerdings, so Juristen, wird die Staatsanwältin auf jeden Fall mit einer Disziplinaranzeige und behördeninternen Schritten rechnen müssen: „So ein Verhalten ist einfach nicht tragbar.“