25 Jahre beim russischen Geheimdienst

Staatsgeheimnisse verraten: Heeres-''Spion'' vor Gericht

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Schwere Vorwürfe: Ein Ex-Offizier soll Staatsgeheimnisse verraten und 280.000 € kassiert haben.

Der pensionierte Oberst des Österreichischen Bundesheeres muss sich ab Montag wegen des Vorwurfs der Spionage in Salzburg vor Gericht verantworten.

Der 71-Jährige war 2018 ins Visier des Verfassungsschutzes geraten. Laut den Behörden wurde im Zuge von Ermittlungen durch einen ausländischen Dienst ein operatives Arbeitstreffen zwischen dem Heeres-„Spion“ und dem russischen Führungsoffizier Igor Egorovich Zaytsev beobachtet.

Haftbefehl. Bei diesem Treffen übergab der Russe dem Salzburger im Gegenzug für die Preisgabe von Informationen rund 30.000 Euro in bar. Die Salzburger Staatsanwaltschaft klagte den Ex-Bundesheeroffizier an, seit November 2018 sitzt er hinter Gittern.

Russischer Offizier per EU-Haftbefehl gesucht

Der russische Offizier wird seit Juli 2019 per europäischem und internationalem Haftbefehl gesucht.

Patriot. Der Salzburger soll laut Anklage von 1992 bis Ende September 2018 geheime Informationen über Waffensysteme und Aufgabenstellungen der Land- und Luftstreitkräfte des österreichischen Bundesheeres an den russischen Militärgeheimdienst weitergegeben haben. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz – auch über die Pensionierung hinaus – habe er rund 280.000 Euro kassiert.

Der Angeklagte behauptet laut seinem Anwalt Michael Hofer, dass er zu keiner Zeit Staatsgeheimnisse oder militärische Geheimnisse verraten habe. Er sei ein Patriot und könne aus Gewissensgründen niemals sein Land verraten. Der Prozess wird vermutlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

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