17-Jähriger in Haft

Entführer bei Geldübergabe festgenommen

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Ein 17-Jähriger sitzt in Haft, weil er den Sohn einer Familie entführen wollte.

Salzburg. Zu viele Filme geschaut: Aus einem Hollywoodstreifen holte sich ein Schüler (17) die Anleitung für eine Erpressung mit angedrohter Entführung. Doch anders als in der Fiktion ging der Versuch in Flachgau kräftig in die Hosen.

Erpresser. Der 17-Jährige zog illegal die Daten seines ein Jahr jüngeren Mitschülers aus dem Schulcomputer und nutzte diese für ein Erpresserschreiben. Details hierzu behielt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen für sich.

GPS-Daten. Das Scheiben landete im Briefkasten der Familie, die aus allen Wolken fiel. Der anonyme Schreiber forderte einen hohen vierstelligen Eurobetrag und drohte, andernfalls den 16-jährigen Sohn als Geisel zu nehmen. Den Übergabeort für das Geld gab der Schüler in exakten GPS-Daten an.

Bursch droht wegen ­Erpressung Haftstrafe

Geldkuvert. Die Familie alarmierte die Polizei und ging zum Schein auf die Forderungen des Erpressers ein. Die Mutter des vermeintlichen Opfers machte sich mit ­einem fingierten Geld­kuvert auf den Weg zum angegebenen Ort und deponierte es dort. Polizisten lagen zu diesem Zeitpunkt längst auf der Lauer.

Handschellen. Wenig später tauchte der jugendliche Erpresser tatsächlich auf, um sich das Geld abzu­holen. Er wurde umgehend festgenommen und in eine Justizanstalt überführt. Dort erzählte er den Ermittlern von den Filmen, die ihn zu der Entführung animiert hätten. Zudem habe er dringend Geld gebraucht.

Haft? Was zunächst wie ein Lausbubenstreich anmutet, wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Zwischen sechs Monate und fünf Jahre Haft sieht das Gesetz für Erpresser vor. Bei Jugendlichen wie immer die Halbstrafe. Nur mit ­einem nachsichtigen Richter geht es glimpflich aus.

  

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