Die Exekutive reagiert mit mehr uniformierten Polizisten auf den Straßen und fordert die Bevölkerung auf, wachsam zu sein.
Über Stadt und Land Salzburg rollt seit Tagen eine noch nie da gewesene
Welle von Überfällen:
Seit Mitte der Vorwoche schlugen
Räuber siebenmal zu: Eine Bank, eine Tankstelle, ein Hotel, ein Bügelsalon
und drei Passanten wurden ausgeraubt.
Im Vorjahr gab es in Salzburg 114 Raubüberfälle. Heuer waren es bereits rund 50. Aus Polizeikreisen hört man, in Salzburg gebe es ein Raubproblem, auch wenn das offiziell nicht so gesehen wird: „Es ist zu früh, von einem Trend zu sprechen“, sagt Kripo-Chef Hermann Rechberger.
Mehr Streifen
Gleichzeitig lässt er durchblicken, dass man in der
Sicherheitsdirektion das Problem sehr wohl erkannt hat und auch reagiert:
„Mehr Polizei in Uniform ist immer noch abschreckend.“
Im Klartext:
Es sollen mehr Streifen gefahren werden. Allerdings
lässt sich das angesichts der angespannten Personalsituation der Salzburger
Polizei nur kürzere Zeit durchführen.
Hemmschwelle sinkt
Was den Beamten Sorge bereitet: „Wir merken,
dass die Hemmschwelle der Täter immer geringer wird“, sagt Rechberger. Beim
bewaffneten Überfall auf einen Bügelsalon in Schallmoos betrug am Mittwoch
die Beute 270 Euro. Dafür riskieren die Täter eine Haftstrafe von mindestens
fünf bis maximal 15 Jahren!
Anstelle von „lukrativen“ Überfällen auf Banken gibt es immer mehr Taten, die zwar weniger einbringen, aber offenbar leichter durchzuführen sind. Und das macht es für die Polizei schwierig. Rechberger: „Wir können nicht jedes Geschäft abschirmen.“
Prävention
Die Bevölkerung ruft der Kripo-Chef auf, wachsam
zu sein und einfache Vorsichtsregeln einzuhalten: „Ich würde meine Mutter
derzeit nicht alleine zum Bankomaten gehen lassen.“
Hohe Aufklärungsrate
Kritik, man würde die Räuber so gut wie
nie schnappen, weist die Polizei zurück. „Gerade bei Banküberfällen haben
wir eine sehr hohe Aufklärungsquote“, so Rechberger. Allerdings würden die
Täter oft erst längere Zeit nach den Überfällen ausgeforscht. Derzeit wird
fieberhaft nach einem Serientäter gesucht, der bereits vier Salzburger
Banken ausgeraubt hat.