Brüder vor Gericht

Killer kamen über Facebook - beim Autoverkauf

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Auf dem Marketplace von Facebook bot ein 31-Jähriger in Salzburg seinen gebrauchten BMW-SUV feil. Doch mit den Käufern, zwei Brüder aus Ungarn kam im Jänner vor fast einem Jahr der Tod. Obwohl die Leiche bis heute nicht gefunden wurde, stehen die mutmaßlichen Killer vor Gericht.

Salzburg. Der Prozess am Landesgericht ist für drei Tage anberaumt. Nach dem Auftakt am Dienstag soll am Donnerstag weiterverhandelt werden. Obwohl man die beiden durchaus wegen heimtückischen  Mordes hätte anklagen können, geht es nur um Raub mit Todesfolge, wobei aber der gleiche Strafrahmen gilt: bis zu 20 Jahre Haft oder lebenslang. Die Urteile gegen die zwei Ungarn sollen spätestens nächste Woche fallen. Das Opfer ist mittlerweile seit mehr als 300 Tagen vermisst, doch auch ohne Leiche können die Angeklagten verknackt werden.

Facebook-Mord

Einer der beiden Brüder vor Gericht in Salzburg.

© Neumayr
× Facebook-Mord

Und das wird den Halbbrüder im Alter von 26 und 20 Jahren, die zum Tatzeitpunkt im Salzburger Stadtteil Elisabeth-Vorstadt wohnten, vorgeworfen:  Das Killer-Duo soll den 31-jährigen Mohanad A., der in Salzburg arbeitete und in Bad Reichenhall lebte, am 2. Jänner 2023 bei einem vereinbarten Autokauf beraubt und getötet haben. Der gebürtige Iraker hatte auf dem Marketplace von Facebook mit vielen Fotos seinen schwarzen BMW X6  um 17.000 Euro angeboten.

Laut Staatsanwältin Elena Haslinger wurde der (Ver-)Kauf  des top gepflegten SUV  in einer Tiefgarage beim Salzburger Hauptbahnhof abgewickelt. Die beiden Ungarn sollen bereits zuvor den Entschluss gefasst haben, den Wagen zu rauben. Im Zuge der Übergabe des Fahrzeuges an die Angeklagten kam der Iraker dann zu Tode. Die Leiche wurde verscharrt. Wo, das ist bis heute ein Rätsel. 

Killer kamen über Facebook - beim Autoverkauf
© privat
× Killer kamen über Facebook - beim Autoverkauf

Die Freundin des BMW-Verkäufers meldete den 31-Jährigen am 3. Jänner bei der Polizei als vermisst. Polizei-Erhebungen führten dann zu den beiden Verdächtigen, die mit dem X 6 herumfuhren und ihn in Ungarn weiterverkaufen wollten. Im Kofferraum wurden Blutspuren des Abgängigen entdeckt, im Fahrzeug lag die Armbanduhr von Mohanad  A., darauf hafteten DNA-Spuren des erstangeklagten 26-Jährigen, eines Zahlkellners - der aber alles abstreitet: "Ich wusste nicht einmal etwas von der Absicht meines Bruders, den Mann zu berauben." Der beschuldigte 20-Jährige erklärt nur, dass die Sache damals aus dem Ruder gelaufen sei und es zu einer Körperverletzung durch ihn kam.

Man kann auf die folgenden beiden Prozesstage gespannt sein.

  

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