Knalleffekt

Olympia-Kosten um 650.000 Euro höher

Teilen

Kripo beschlagnahmte brisante Unterlagen, die in Salzburg niemand kannte.

Salzburg. Sieben Millionen Euro sollte die Bewerbung um Olympia 2014 kosten, versprach die Politik im Vorfeld. Ganze 13 Millionen Euro Kosten brachte der U-Ausschuss des Landtags bislang ans Tageslicht. Am Dienstag tauchten weitere 650.000 Euro auf.

Richter Anton Meinhart, der die Zeugenbefragungen leitet, legte neue, brisante Akten vor. Demnach gab der spätere Olympia-Geschäftsführer Gernot Leitner über sein Unternehmen zwischen August 2004 und Juli 2005 bereits 650.000 Euro allein für die Bewerbung aus.

Startminus
Als die offizielle Bewerbungsgesellschaft gegründet wurde, „kaufte“ diese ihrem nunmehrigen Angestellten Leitner diese Ausgaben ab und startete mit 650.000 Euro minus. Das Brisante: Leitner hatte zuvor neben der Leistung seiner Firma auch ein monatliches Salär von 7.000 Euro bezogen und eine Sekretärin abgerechnet. „Für mich ist das alles nicht klar“, meinte Richter Meinhart dazu.

Akten vernichtet?
Aufgetaucht waren die brisanten Unterlagen in Kopie im Zuge einer Hausdurchsuchung bei Ex-ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth. In Salzburg war das Material nicht mehr vorhanden. Wie berichtet, waren im U-Ausschuss Rechnungen für die Vernichtung von fast 700 kg Unterlagen aufgetaucht – angeblich nur leere Ordner.

Aussage
Als Zeuge musste Stadtvize Harry Preuner (ÖVP) aussagen. Er erklärte, dass in Salzburg jeder von der Existenz des ominösen Olympia-Fördervereins gewusst habe. Details über dessen Arbeit seien aber nie besprochen worden. Der U-Ausschuss soll ja unsaubere Geldflüsse zwischen der Bewerbungsgesellschaft in Salzburg und dem Förderverein in Wien untersuchen.

Geladen waren auch die Ex-Geschäftsführer Fedor Radmann, Gernot Leitner und Rudolf Höller. Sie verweigerten Fragen, weil die Justiz gegen sie ermittelt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.