Trauer um Andreas (15)

Polizei fuhr Bub auf Moped tot: Mutter klagt an

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Bei der Beerdigung des Buben am Donnerstag fragten sich die Trauergäste: „Warum?“ 

Sbg. Auf einer kleinen Anrichte am Feldweg in Göriach im Lungau leuchten Dutzende rote und weiße Trauerkerzen. Davor steht ein Häferl von der Nordseeinsel Sylt, dazu ein kleiner Plüschhund. Und selbst gemalte Bilder. Es sind Erinnerungen an Andreas, jenen 15-Jährigen, der am 18. November unweit seines Elternhauses in St. Andrä von einem VW-Bus der Polizei überrollt und getötet wurde – ÖSTERREICH berichtete.

Diesen Donnerstag wurde Andreas zu Grabe getragen. Die Familie, seine Kameraden aus der Schule und von der örtlichen Jugendfeuerwehr nahmen Abschied. Mitglieder vom Taurachbahnclub 760 kamen. Und sie alle quälte nach wie vor die Frage: „Wie konnte das passieren, wie konnte Andreas bei der Verfolgung durch die Polizei ums Leben kommen?“

Der 15-Jährige war abends mit seinem Moped unterwegs. Die vordere Beleuchtung war kaputt, das auffrisierte Bike ging viel zu schnell. Die Polizei tat ihren Job, als sie den Lenker, der vor einer Anhaltung flüchtete, aus dem Verkehr ziehen wollte. Nachdem ein Polizei-Skoda aufgeben musste, nahm der VW-Bus mit Blaulicht die Verfolgung über den Feldweg auf. Als Andreas stürzte, konnte der 43-jährige Polizist nicht mehr bremsen. Er überfuhr den Jugendlichen. „War die Verfolgung überhaupt notwendig?“, fragt auch Andreas’ Mutter. Sie klagt über viele Ungereimtheiten. Gegen den Polizisten wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ergebnis offen. 

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