Schaden beträgt 15.000 €

"Rambo-Omi" (82) zerkratzte 13 Autos

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Ihr Motiv konnte die 82-jährige Salzburgerin vor Gericht nicht erklären.

Die Aufregung war groß in der 2.560-Einwohner-Gemeinde Neukirchen am Großvenediger im Pinzgau. Denn zwischen Juni 2009 und Februar 2011 ging ein Vandale im Ort um und zerkratzte 13 Autos. Der angerichtete Schaden betrug rund 15.000 Euro. Doch die Verwunderung darüber, wer hinter den heimtückischen Taten steckte, war noch größer.

„Rambo-Omi“
Ausgeforscht wurde nämlich die 82-jährige Gertraud S. aus dem Ort. Die Frage nach dem Motiv blieb aber auch am Donnerstag offen, als sich die „Rambo-Omi“ vor dem Landesgericht wegen schwerer Sachbeschädigung verantworten musste. Die Angeklagte hauchte nur leise: „Ich weiß auch nicht, warum ich das getan habe.“

Ihr Verteidiger Klaus Weber berichtete von großen Spannungen zwischen der betagten Dame und deren Gatten. „Sie musste, nachdem die Taten aufgeflogen waren, aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen und in ein Heim gehen. Die Folgen der Tat trafen meine Mandantin schwer.“

Seitdem ist Gertraud S. in Behandlung bei einem Psychiater, der ihr zu den Tatzeitpunkten einen psycho-emotionalen Ausnahmezustand attestierte. Vor Richterin Sabine Berger gab die 82-Jährige alle ihr vorgeworfenen Taten zu.

Vier Monate bedingt
Sie wurde zu vier Monaten bedingter Haft und zum Ersatz des angerichteten Schadens verurteilt. Die 13 Geschädigten, von denen fast alle zum Prozess gekommen waren, werden dennoch mit leeren Händen dastehen. Die Vandalen-Oma muss mit 103 Euro Invaliditätspension auskommen.

„Der Ausflug nach Neukirchen kam mich teuer zu stehen“, klagte einer der Geschädigten beim Verlassen des Gerichtssaals.

Christian Gredler
 

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