Umstrittene Energiesparmaßnahme

Stadt Salzburg dreht Schulen und Kindergärten das Warmwasser ab

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Um das Energiesparziel von elf Prozent zu erreichen, greift die Stadt Salzburg zu einer umstrittenen Maßnahme.

Die Energiesparpläne Salzburgs kommen bei vielen Eltern gar nicht gut an: Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, soll in offentlichen Gebäuden das Warmwasser abgedreht werden – auch an städtischen Schulen und Kindergärten.

Ausnahmen sind nur für den Bauhof, die Berufsfeuerwehr, Kantinen, Sonderschulen, die Wickelbereiche von Kindergärten und die Duschen bei Sporthallen sowie in Turnsälen vorgesehen.

Stadträtin: "Leitungstemperatur, kein Gebirgsfluss"

Dass Kindergarten- und Schulkinder nun im kommenden Winter mit kaltem Wasser Händewaschen sollen, ist für die zuständige Stadträtin Martina Berthold kein Problem: ""Beim Händewaschen kann man mit Seife und kaltem Wasser die gleichen Ergebnisse bekommen. Bei der Reinigung kann man die entsprechenden Mittel anpassen. Um Probleme mit Legionellen auszuschließen, prüfen die Kollegen des Hochbaus jedes Gebäude." Außerdem sei das Wasser auch kein eiskalter Gebirgsfluss, sondern habe normale Leitungstemperatur, sagte Berthold zu den "SN".

Eltern vor Winterbeginn in Sorge

Anders sehen das freilich so manche besorgte Eltern. "Lassen Sie mal Kinder, die gerade von draußen hereinkommen, minutenlang mit kaltem Wasser die Hände waschen. Die haben dann eiskalte Hände und werden sich bald gar nicht mehr die Hände waschen", beklagt die Mutter eines Volksschülers.

Ein weiteres Problem: Auch die Reinigungskräfte dürften nur mehr kaltes Wasser verwenden. Daher wird befürchtet, dass zur Reinigung in den öffentlichen Gebäuden noch mehr chemische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.

Bis Mitte Oktober können Dienststellen noch ein Veto einlegen.

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