Salzburger Wirte sollen Asylwerber mit "fadenscheinigen Begründungen" abweisen.
In der Stadt Salzburg ist eine Debatte über abgewiesene Asylwerber entfacht. Von der Antidiskriminierungsstelle sowie der Plattform für Menschenrechte mussten die Salzburger Lokalbetreiber heftige Kritik ernten, da sie Asylwerber nicht in die Innenstadtlokale lassen würden. Um die Flüchtlinge abzuweisen, würden sie sich "fadenscheinige Begründungen" einfallen lassen.
Diese Vorwürfe werden von den Lokalbetreibern jedoch vehement zurückgewiesen.
Kein Lichtbildausweis
Ein Grund zur Abweisung war etwa, dass eine Asylkarte kein amtlicher Lichtbildausweis sei. Deswegen sollen Security-Mitarbeiter und Türsteher einer jungen Salzburgerin und deren Freunde aus Syrien, die einen schönen Abend verbringen wollten, den Eintritt in das Lokal verwehrt haben.
Keine Diskriminierung
Die Sprecherin der Plattform für Menschenrechte, Maria Sojer-Stani, sieht hinter dieser Begründung nur die unnachvollziehbare Angst vor den Asylwerbern. "Das können wir nicht nachvollziehen", kritisierte sie die Abweisung.
Für Kurt Ranzenberger, den Sprecher der Lokalbesitzer beim Rudolfskai, gehe es bei den Abweisungen jedoch nicht um Diskriminierung. Jeder, der die Hausordnung befolgt, habe Zutritt in die Lokale.
Abweisungen verboten
Laut Medienberichten sei nicht bekannt, ob die Abgewiesenen schon unangenehm aufgefallen seien. Da diese aber keine rechtlichen Schritte einleiten wollten, seien auch der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Salzburg die Hände gebunden.
Doch eines kann die Antidiskriminierungsstelle tun: Sie will Lokalbesitzer darauf aufmerksam machen, dass Abweisungen aufgrund der Hautfarbe, Religion oder auch dem Geschlecht verboten sind.