Prozess in Salzburg

Schlepperbande schleuste 212 Flüchtlinge durch Österreich

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Ein Angeklagter erhielt 24 Monate, davon 16 Monate bedingt. Der zweite Angeklagte bekam ein Jahr bedingt und der dritte zwei Jahre unbedingt.

Salzburg. Im fortgesetzten Prozess am Landesgericht Salzburg gegen sechs Syrer, die laut Anklage als Mitglieder einer zehnköpfigen Schlepperbande im Jahr 2022 mindestens 212 Personen nach und durch Österreich geschleust haben sollen, sind am Dienstagnachmittag drei Beschuldigte wegen Schlepperei zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein Angeklagter erhielt 24 Monate, davon 16 Monate bedingt. Der zweite Angeklagte bekam ein Jahr bedingt und der dritte zwei Jahre unbedingt.

Die Urteile sind bereits rechtskräftig, wie die stellvertretende Sprecherin des Landesgerichtes Salzburg, Christina Bayrhammer, informierte. Die drei Angeklagten haben sich geständig gezeigt. Der Prozess gegen drei weitere beschuldigte Syrer wird am 5. Dezember fortgesetzt.

Beschuldigte sind zwischen 23 und 32 Jahre alt

Die sechs Beschuldigten sind zwischen 23 und 32 Jahre alt. Den Ermittlungen zufolge wurde pro Flüchtling 600 Euro kassiert. Ein Entgelt von insgesamt 2.379 Euro und ein Schlepperfahrzeug wurden sichergestellt.

Die Bandenmitglieder sollen sich die Aufgaben untereinander aufgeteilt und die Flüchtlinge, die von anderen Schleppern nach Österreich gebracht worden sind, von September bis November 2022 weiter geschleust haben. Laut Staatsanwaltschaft haben sie den betroffenen Personen Zugtickets gekauft, sie bei den Fahrten begleitet oder zu Transportmitteln gebracht und ihnen Unterkünfte beschafft.

Umfangreiche Ermittlungen des Landeskriminalamtes Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Salzburg führten zur Ergreifung der Bandenmitglieder. Die Beamten werteten Ruf- und Standortdaten der Mobiltelefone der Beschuldigten aus und durchsuchten sieben Wohnungen. Bei mehreren Verdächtigten klickten schließlich die Handschellen.

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