Der Gefängnisdirektor glaubt an eine Kurzschlusshandlung und dass der Häftling über kurz oder lang wiederkommen werde.
Ein 37-jähriger Mann ist am Donnerstag aus der Justizanstalt Graz-Karlau entwischt. Er hatte mit zwei weiteren Insassen und einem Justizbeamten in einem Haus außerhalb der Gefängnismauern, aber am Anstaltsareal gearbeitet, berichtete Anstaltsdirektor Franz Hochstrasser am Freitag. Als die Männer das Haus verließen, war der 37-Jährige plötzlich verschwunden. Der Österreicher verbüßt wegen Raubes und versuchten Mordes seit 1997 eine zwölfjährige Haftstrafe - zwei Jahre hätte er noch "absitzen" müssen.
Kurzschlusshandlung
Der Vorfall ereignete sich gegen 12.50 Uhr. "Es
hat zuvor mit dem Mann noch nie Probleme gegeben. Es muss eine
Kurzschlusshandlung gewesen sein", meinte Hochstrasser. "Einige
Tage zuvor hatte er einen epileptischen Anfall. Wir hatten deswegen auch
Sorge, dass er vielleicht irgendwo zusammengebrochen ist", sagte der
Leiter. Man habe sofort nach ihm gesucht, bisher aber nicht gefunden.
Entlassungsvorbereitungen liefen bereits
Seit Mai laufen die
Entlassungsvorbereitungen für den Mann aus dem Wiener Raum. Da keine
besondere Gefährlichkeit vom 37-Jährigen ausgehen würde, gebe es seither
auch Lockerungen für den Mann. Über kurz oder lang werde wieder da sein, so
Hochstrasser, der glaubt, dass sein Schützling vielleicht von alleine
wiederkommt.