Für die Kapelle von Hof in der Oststeiermark wurde jetzt doch noch ein Käufer gefunden.
Ein Hartberger Hotelier hat am Mittwoch den Kauf bestätigt, er will das kleine Gotteshaus am Masenberg (1.261 m) wieder errichten und öffentlich zugänglich machen. "Wir verfolgen die Gesundheits- und Bioschiene. Spiritualität passt da perfekt dazu", meinte der neue Kapellenbesitzer.
Neuer Standort: Masenberg
Der neue Standort liegt am Plateau des
Masenbergs zwischen Pöllau und Vorau im Bezirk Hartberg. Hier gebe es einige
Kraftplätze, auch ein Mariazeller Wallfahrtsweg führe durch, erklärte
Hotelier Roman Wilfinger, der in Hartberg und Bad Waltersdorf drei Hotels
betreibt. Der Masenberg, früher regionaler Skiberg, ist heute ohnedies auf
Identitätssuche: Die Liftbetreiber schlitterten 1999 in den Konkurs, seither
wird ein Nachfolgeprojekt im Freizeitbereich überlegt.
Symbolisches Obolus als Kaufpreis
Die Höhe des Kaufpreises wurde
nicht mitgeteilt. Es dürfte sich aber eher um einen symbolischen Obolus
handeln. "Der Wert liegt im Auge des Betrachters: Was für den einen nur ein
feuchter Schutthaufen ist, ist für mich ein Schmuckstück." Den Ab- und
Aufbau des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert will Wilfinger zelebrieren:
Anfang Juli will er mit Gästen, seinen Mitarbeitern und den Bewohnern der
jetzigen Standortgemeinde Hof die Demontage in Angriff nehmen.
Spontanes Übereinkommen
Das Übereinkommen mit dem Käufer sei
am Dienstag spontan getroffen worden, sagte Walter Leitgeb, Obmann der
Kapellengemeinschaft Hof. Neo-Besitzer Roman Wilfinger war zwar unter den
Bietern, hatte jedoch bei beiden Auktionen nicht den Zuschlag erhalten.
Nachdem der erste Bestbieter Anfang April zurückgezogen hatte, wurde die Kapelle zum zweiten Mal auf E-Bay angeboten. Aber auch dabei kam es zu Problemen: Ein Spaßbieter trieb den Preis in die Höhe und war danach unauffindbar. Der Zweitbieter zeigte zunächst Interesse, meldete sich, als es mit der Transaktion ernst wurde, nicht mehr.