"Apfel-König" betrog Finanzbehörden

Millionen-Bauer muss fünf Jahre in Haft

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Mit Scheingeschäften verdiente ein Obstbauer Millionen. Jetzt wandert er in Haft (Urteil nicht rechtskräftig).

 

Die Steuerfahnder der Finanzbehörden hatten im vergangenen Sommer aufhorchen lassen: Dutzendweise hoben sie heimische Obstbauern aus, die durch Etikettenschwindel und Scheingeschäfte Millionen am Fiskus vorbeigeschleust hatte. Den Rekord hält dabei ein oststeirischer Apfelbauer: Er allein richtete rund 8,5 Millionen Euro Schaden an. Am Dienstag bekam der 46-Jährige hierfür vor dem Landesgericht in Graz die Quittung: Der Angeklagte muss fünf Jahre ins Gefängnis. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.

Bauer fingierte Exporte

Der 46-Jährige fingierte Apfel-Exporte in riesigem Umfang ins Ausland, meldete dies den Finanzbehörden und erhielt Steuern zurück. Tatsächlich hatte nur ein Drittel seiner angegebenen Transaktionen stattgefunden. „Ich war zu blöd, um sonst wirtschaftlich gut zu arbeiten“, sagte der Apfelbauer im Gericht. „Ich wollte den perfekten Obstbaubetrieb.“

Auch eine Verurteilung wegen Urkundenfälschung im Jahr 2018, als er ungarische Marillen als einheimische verkauft hatte, war ihm nicht Warnung genug – er machte mit dem Betrug weiter. „Es waren Kredite und wirtschaftlicher Druck da“, rechtfertigte er sich. Die Richterin zeigte hierfür kein Verständnis.

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