Drei junge Männer wurden in Leoben wegen versuchten Mordes, Raubes, schwerer Körperverletzung und gefährlicher Drohung zu 14, 16 und 17 Jahren Haft verurteilt. Sie hatten eine obdachlose Frau auf unfassbare Weise malträtiert - und Spaß dabei empfunden.
Stmk. Drei junge Männer (zwei 19- und ein 17-Jähriger) mussten sich seit Juli vor einem Geschworenengericht in Leoben verantworten. Die Clique hatte eine ehemalige Wirtin, die in Kapfenberg auf der Straße lebt, mehrmals brutal angegriffen. Bei ihrer ersten Attacke trat einer der Jugendlichen der Obdachlosen, die sie unter einer Brücke entdeckt hatten, in den Rücken, sodass sie ins Wasser fiel. "Das hat so gut getan", soll der Teenie danach gesagt haben, sodass das Trio das Opfer wieder aufsuchte.
Bei einem weiteren Angriff beschimpften, urinierten, schlugen und traten sie auf das wehrlose Opfer ein, das sie zuvor aus dem Schlaf gerissen hatten. Auch bei zwei weiteren Malen griffen die Jugendlichen die Ex-Gastronomin auf brutale Weise an. Alle ihre Taten wurden auf Video festgehalten. Der psychiatrische Gutachter bescheinigte allen Angeklagten eine "nachhaltige psychische Störung" und attestierte ihnen "ein hohes Maß an Gefährlichkeit".
Hammer-Urteile im zweiten Anlauf gefällt
Die Angeklagten standen bereits im Dezember 2022 in Leoben wegen dieser Taten vor Gericht, damals war allerdings schwere Körperverletzung angeklagt. Weil die jungen Männer angaben, es sei ihnen bewusst gewesen, dass die Frau hätte sterben können und wegen einiger Beweisergebnisse fällte die Richterin ein Unzuständigkeitsurteil. Im zweiten Anlauf wurden nun alle drei verurteilt.
Der jüngste der Angeklagten, der zum Tatzeitpunkt noch minderjährig war, wurde zu 14 Jahren verurteilt, die beiden älteren zu 16 und 17 Jahren Haft. Alle drei werden in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig.