Einweisung

Steirerin (34) wollte Vater und Mitpatientin töten

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Zuerst versuchte die Angeklagte ihren Vater mit einem Luftdruckgewehr zu erschießen, später ging sie auf eine Mitpatientin los und würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit. 

Eine 34-Jährige hat sich am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht vor einem Geschworenensenat verantworten müssen. Im Sommer 2023 soll sie versucht haben, ihren Vater zu töten. Nachdem sie nach der Tat in die Nervenklinik eingewiesen wurde, soll sie beinahe eine Mitpatientin erwürgt haben. 

Die Betroffene soll früher cannabisabhängig gewesen sein, seit der Geburt ihres Kindes sei sie aber nach eigenen Angaben clean. Mit der Versorgung des Buben war sie aber im Vorjahr offenbar überfordert, die Mutter fand sie in einer chaotischen Wohnung vor.

Der Vater der 34-Jährigen nahm sein Enkelkind zu sich, seine Tochter kam auch mit. "Ohne jeglichen Anlass richtete sie die Luftdruckpistole auf den Vater und wollte ihn töten. Als das nicht funktionierte, würgte sie ihn", so die Staatsanwältin vor Gericht. "Ich hab' gedacht, ich muss das tun", beschrieb die Betroffene die Situation. Die Polizei kam und brachte die Rasende in die Nervenklinik.

Krankenschwester dachte, Opfer sei tot

Nur drei Tage später ging sie dort auf eine andere Patientin los und würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit. Eine Krankenschwester kam dazu und dachte, das Opfer sei bereits tot. Während die Ärzte mit der - erfolgreichen - Wiederbelebung beschäftigt waren, lief die Angreiferin davon. Sie hatte mittlerweile realisiert, was sie getan hatte und wollte in ihrer Verzweiflung Suizid begehen. Auch sie konnte gerettet werden.

"Ich war wie in einer Traumwelt, es war alles nicht real. Ich habe gedacht, ich müsste ihn und mich töten, damit ich aufwache", erklärt die 34-Jährige. An das Würgen der Patientin hatte sie keine Erinnerung mehr, sie wusste nur, was der Auslöser gewesen war: "Ich hatte den Gedanken, dass ich sie töten muss, weil sie den 'Frühlingsnarr' darstellt", erklärte sie.

Das Opfer, das sich wieder erholt hatte, erzählte, dass die Frau zuvor sehr nett zu ihr gewesen sei. Die Attacke war aus heiterem Himmel gekommen: "Sie hat mich aufs Bett geworfen und sofort begonnen, mich zu würgen". Eine Entschuldigung der Täterin lehnte sie ab: "Ich will sie nicht mehr sehen".
 

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