Party artete aus

Tat nachgestellt: So lief der Sex-Mord

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Am Freitag wurde Sebastian zur Tatrekonstruktion zurück zum Tatort gebracht.

Was genau ist im Grazer Partykeller passiert? Und wer war wie daran beteiligt? Das sind die Fragen, die nicht nur die ermittelnden Beamten, sondern ganz Österreich beschäftigen. Zur Erinnerung: Am 22. Juni sollen Marcel (16), Sebastian (16) und dessen Freundin Jessica (14, Name von der Redaktion geändert) im Keller eines Altbaus im Bezirk Geidorf eine Party gefeiert haben. Bei der Party sollen Drogen konsumiert worden sein – in nicht geringen Mengen. Irgendwann soll das spätere Opfer, Marcel, eine Pistole aus dem Rucksack gezogen haben. Damit hielt er Sebastian und Jessica in Schach, während er die 14-Jährige stundenlang vergewaltigte und ihren Freund zwang, dabei zuzuschauen. Irgendwann, so Sebastian, gelang es ihm, aus dem Partykeller zu fliehen.

Ereignisse überschlagen sich – Sebastian will Rache
Der verzweifelte 16-Jährige holt aus der Wohnung seines Großvaters ein Kleinkalibergewehr, stürmt zurück in den Keller und erschießt Marcel – per Kopfschuss. Was danach passiert, ist momentan Gegenstand der Ermittlungen. Fakt ist, die Leiche Marcels wurde erst am 1. Juli in einem Waldstück in Ungarn gefunden.

Zwei Stunden dauerte die Tatrekonstruktion
Freitagvormittag von 8 bis 10.02 Uhr ging der Beschuldigte in Begleitung seines Anwalts mit Gericht, Staatsanwaltschaft und Sachverständigen den Tathergang in der Körösistraße 3 noch einmal durch. „Der Verdächtige war kooperativ“, so Arnulf Rumpold, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, will sich aber nicht weiter dazu äußern.


Sachverständige Gerichtsmedizinerin im Interview

ÖSTERREICH: Sie waren bei der Tatort-Begehung als Sachverständige dabei. Wie verhielt sich der Beschuldigte?
Dr. Regina Gatternig: Der junge Mann war kooperativ, antwortete auf meine Fragen. Inwiefern die Antworten der Wahrheit entsprechen, wird jetzt geprüft.

ÖSTERREICH: Sie haben Marcel obduziert.
Dr. Regina Gatternig:  Ja, schon am 1. Juli. Marcel starb durch einen Kopfschuss mit einem Kleinkalibergewehr. Zum toxikologischen Bericht kann ich nichts sagen. Er liegt der Staatsanwaltschaft aber schon vor.

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