Steiermark

Todeslenker von Vorau versteckt sich

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Nach seiner Wahnsinnsfahrt ist Rene G. untergetaucht. Eines seiner Opfer wird am Mittwoch begraben; die Verletzten sind bereits aus dem Spital.

Auch am dritten Tag nach der Katastrophe hält sich der Alltag von der steirischen 1.500-Seelen-Gemeinde Vorau fern. Die Straßen sind fast menschenleer, auch die Gastbetriebe sind nur schütter besucht, und einziges Thema ist die Rauschfahrt, die Annemarie H. (24) und Lisa R. (20) ums Leben gebracht hat. Jeder im Ort kannte die Opfer. Und fast jeder kennt den Mann, der sich jetzt vor allen versteckt.

Selbstmordgefahr
Wie berichtet, ist der 19-jährige Schlosserlehrling Rene G. nach einer Festveranstaltung - mit 1,8 Promille und ohne Führerschein – nachts in eine Fußgängergruppe gerast. Außer den beiden Toten gab es noch vier Verletzte. Trotzdem wurde der Alkolenker von der Staatsanwaltschaft Graz nach drei Stunden Einvernahme wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Haus, in dem Rene G. mit seiner Freundin Monika (28) wohnt, ist dennoch verwaist. "Der Bursch braucht dringend psychologische Hilfe“, meint Bürgermeister Bernhard Spitzer, "denn er ist sicher suizidgefährdet“.

Verletzte wieder daheim
Heiße Themen in Vorau: Wie geht es den Verletzten? (Alle wurden bereits aus dem Spital entlassen). Warum gab es am Unfallort keine Straßenlaternen (Weil die nur bis zum Ortsende stehen). Warum setzte sich der Betrunkene ans Steuer? (Der Festveranstalter hatte um 350 Euro einen Bus gemietet, der Gästen gratis zur Verfügung stand). Und woher hatte Rene G. die Schlüssel zum Wagen seiner Freundin? (Ungeklärt).

Bestattung
Sicher indes ist: Für die beiden Todesopfer wird Donnerstag in der Stiftskirche ein Trauergottesdienst gelesen. Dann wird Annemarie H. am Kreuzfriedhof nahe der Unfallstelle beerdigt. Pfarrer Lukas Zingl bittet um Zurückhaltung: "Wir möchten keine Schaulustigen.“ Das zweite Opfer Lisa R. wird in den nächsten Tagen in Wien beigesetzt.

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