Seit 14 Tagen wird eine Familie von Unbekannten mit Voodoo-Symbolen terrorisiert. Die Hintergründe sind rätselhaft, der Schock groß.
Zuletzt schlugen die Täter Sonntagabend zu: Renate S. aus Abtissendorf bei Graz ertappte einen Unbekannten, der gerade ein Foto ihres Mannes mit einem blutigen Pflock in die Einfahrt ihres Grundstücks rammte. Als die 38-Jährige ihn ansprach, rannte der Mann zu einem im Auto wartenden Komplizen, brüllte „Es wird noch mehr Blut fließen“ und raste davon.
Das war bereits der vierte Vorfall, bei dem die Familie der aus Slowenien stammenden Frau in Angst und Schreck versetzt wurde: Zu Beginn der Terrorserie war ein Foto ihres Mannes, Mustafa B., samt ekelerregenden Bildern von Voodooritualen im Postkasten des Hauses deponiert worden. Mustafas Foto war im Bereich des Herzens mit einer Nadel durchbohrt.
Kind in Angst
Nur zweit Tage später lag dann ein totes,
blutverschmiertes Huhn im Garten. Daran festgepinnt: wieder ein Foto des
52-Jährigen. Renate S. kann sich die unheimlichen Vorgänge nicht erklären:
„Wir wollen nur unsere Ruhe. Ich habe keine Ahnung, warum das alles
passiert, aber unsere Tochter ist von den bedrohlichen Ereignissen bereits
schwer traumatisiert.“
Tatsächlich war es das kleine Mädchen, das einige Tage später einen Kreis aus Blut in der Einfahrt entdeckte, in dessen Zentrum wieder ein Foto ihres aus Bosnien stammenden Papas positioniert worden war. Seither hat die Zehnjährige ständig Angst.
Keine ausländerfeindliche Aktion
Die Polizei ist in dem
Voodoo-Fall längst aktiv, eine Spur zu den Tätern mit Hang zur Schwarzen
Magie gibt es indes nicht. Ermittlerin Dagmar Scheiner: „Es wird nicht der
große Unbekannte sein, die Sache hat auf jeden Fall einen persönlichen
Bezug. Von einer ausländerfeindlichen Aktion gehen wir nicht aus.“
Nun warten die Fahnder auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung der sichergestellten Spuren und Beweismittel. Inzwischen patrouillieren Streifen regelmäßig in der Umgebung des mit dem Voodoo-Fluch belegten Hauses, um den Blut-Magier und seine Komplizen abzuschrecken.