Schicksal von abgeschobenem Kind bewegt das Land

Tina: "Nehme Österreich als meine Heimat wahr"

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Tina wurde in Österreich geboren. Doch jetzt wurde die Gymnasiastin abgeschoben.

Wien. Was Recht ist, muss noch lange nicht richtig sein: Selten hat sich diese Erkenntnis derart bestätigt wie in der vergangenen Woche, als drei Schülerinnen von der Fremdenpolizei abgeholt und in einem Flugzeug in die Heimatländer ihrer ­Eltern nach Armenien und Georgien abgeschoben wurden.

Eine von ihnen ist Tina. Das Schicksal der Zwölfjährigen, die inzwischen in Tiflis ist,  hat das ganze Land bewegt. Die Schü­lerin des angesehenen Gymnasiums Stubenbastei in der Wiener Innenstadt wurde Donnerstagfrüh mit ihrer Mutter ins Polizeianhaltezentrum  Zinnergasse in Simmering verbracht.

Das Mädchen, das in Österreich geboren wurde, hat eine Welle der Solidarität und eine Flut an Protesten seitens der Politik ausgelöst. Ihre Schulfreunde demonstrierten für Tina, ihre Lehrer sprachen sich für ein Bleiberecht aus. Oppositionspolitiker, aber auch namhafte Vertreter der grünen Regierungspartei  kritisierten VP-Innenminister Karl Nehammer scharf. „Das ist unmenschlich“, sagte Vizekanzler Werner Kogler. Bundespräsident Alexander Van der Bellen mochte nicht glauben, in einem Land zu leben, in dem es keine andere Möglichkeit gegeben hätte, als Tina abzuschieben.

Tatsächlich hatte das Bundesverwaltungsgericht in höchster Instanz keine Hinderungsgründe für eine Abschiebung gesehen, angeordnet haben dies die Richter freilich nicht. Nachdem zuvor sechs Versuche gescheitert waren, wurde das Kind außer Landes gebracht.

Tina: "Nehme Österreich als meine Heimat wahr"

In einem Interview mit der „ZiB 2“  sprach Tina über ­ihre Abschiebung.

  • Ihre Gefühle: „Es ist alles auf einmal. Trauer, Angst und auch Wut.“
  • Ihr Zuhause: „Wir nehmen Österreich als unsere Heimat wahr.  Ich kann Georgisch nur sprechen, aber weder lesen noch schreiben. Ich vermisse jetzt schon meine Freunde und und meine Schule.“ 
  • Ihre Abschiebung: „Ich habe dort viele Menschen gesehen – und Polizisten, die diese Menschen zu ­Boden gedrückt haben.“
  • Ihre Zukunft: „Ich habe schon Hoffnung, dass meine Freunde mir helfen. Ich bin sehr stolz auf das, was meine Freunde für mich tun, dadurch bekomme ich das Gefühl, dass alles irgendwann gut wird. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann in der Zukunft.“ 

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