Toter Bub in Ache

Neue Wende im Fall Leon (6)

Teilen

Neustart im Fall Leon: Ein Star-Verteidiger vertritt nun den tatverdächtigen Vater 

Neue Wende im Fall des sechsjährigen Leon, der Ende August 2022 tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol aufgefunden worden war. Wie berichtet, gilt der Vater des Buben als dringend tatverdächtig und sitzt derzeit in U-Haft. Nun hat der Deutsche einen neuen Strafverteidiger engagiert.

Ursprünglich war man in dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, von einem Raubüberfall auf den Vater ausgegangen. Der Mann soll demnach in der Nacht auf einer Promenade neben der Ache von einem Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen und beraubt worden sein. Danach soll der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Ache gestürzt und dort ertrunken sein. Doch nach monatelangen, intensiven Ermittlungen, bei denen sich keine heiße Spur nach dem angeblichen Räuber herauskristallisierte, geriet der 38-jährige Vater ins Visier und wurde schließlich am 27. Februar festgenommen. Er soll den Buben getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben. Konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten.

Neuer Verteidiger

Wie die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet, hat Florian A. nun den Innsbrucker Star-Verteidiger Albert Heiss engagiert. Das Vertretungsverhältnis mit dem bisherigen Verteidiger wurde aufgelöst. Der Anwalt will das Beweisverfahren jetzt noch einmal genau analysieren. „Hier wurde unserer Ansicht nach der Tatverdacht seitens der Ermittlungsbehörden voreilig getroffen. Das Verfahren wurde nicht ergebnisoffen – auch in andere Richtungen – geführt. Im Gegensatz dazu flossen rein persönliche Überzeugungen in das Beweisverfahren ein“, so Heiss zur „TT“ .

Der Anwalt ist davon überzeugt, dass man den Tatverdacht gegen Leons Vater entkräften kann. Der Verteidiger will sich noch im Oktober damit an die Behörden und an die Öffentlichkeit wenden.

Es gilt die Unschuldsvermutung.  
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.