Große Trauer um 6-Jährigen

Toter Bub in Fluss: Rätsel um Überfall

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Der Bub aus Waidring mit seltenem Syngap-Syndrom ertrank nach einem Raubüberfall auf seinen Vater (37).

Tirol. Viele Fragen stellen sich nach den mysteriösen Ereignissen Sonntag am Ufer der Kitzbühler Ache in St. Johann: Warum war Florian A., ein gebürtiger Deutscher, mit seinem schwerkranken Sohn im Kinderbuggy um 4 Uhr in der Früh unterwegs? Die Antwort zeigt, wie schwer es die Familie mit Leons Gen-Leiden hatte.

Der 6-Jährige hat häufig epileptische Anfälle und wacht alle zwei Stunden auf: Die Spaziergänge sollen den Buben – für den sich schon Prominente wie Wolfgang Ambros oder Ski-Ass Manuel Feller an Spendenaktionen beteiligt haben – beruhigen. Leons Krankheit ist unheilbar, weltweit gibt es nur 200 Betroffene mit der seltenen Mutation.

Entgegen anderslautender Gerüchte konnte der Bub, der nie sprechen hätte können, außerhalb des Kinderwagens selbstständig gehen und manchmal sogar laufen. Gerne fuhr er Rolltreppe. Am liebsten hundert Mal hintereinander.

"Wollen diesen traurigen Fall unbedingt klären"

Spital. Niedergeschlagen wurde sein Vater – ein Fitness- und Gesundheitsprofi – von hinten mit einer Flasche. Die Polizei konnte vor Ort Glassplitter aufsammeln, die Untersuchung auf DNA-Spuren des Täters laufen. Aus diesem Zweck im Labor sind auch das Handy und das Geldtascherl des Raubopfers, die in der Nähe des Niedergeschlagenen gefunden wurden. Aus der Börse „fehlt etwas“, wie die Ermittler nach Angaben von Florian A. gegenüber ÖSTERREICH bestätigen. Die Suche nach dem nächtlichen Angreifer läuft auf Volltouren. „Wir wollen diesen traurigen Fall unbedingt klären“, sagt LKA-Leiterin Katja Tersch. Der Vater liegt weiter im Spital. Er wird ebenso wie seine Frau und deren zweites Kind, eine Tochter, psychologisch betreut.

Alle wollen wissen, wie es kommen konnte, dass Leon, während sein Vater k. o. war, zur Ache gelangte. Die Obduktion ergab Tod durch Ertrinken, keine Fremd- oder Gewalteinwirkung.

(kor)

  

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