14 Jahre Haft

Vergewaltiger lockte Opfer mit Hundesitter-Inserat

Teilen

Ein Serien-Sexverbrecher, der deswegen bereits 30 Jahre hinter Gittern gesessen hatte, suchte sich, nachdem er die Medikamente absetzte,  wieder ein Opfer. Die junge Frau wehrte sich. Der Vergewaltiger wandert wieder in Haft. Diesmal 14 Jahre.

Wien. Der Angeklagte - ein gebürtiger Tiroler - war im Juni in seiner Wohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus über eine 19-Jährige hergefallen, die sich auf ein von ihm geschaltetes Inserat als Hundesitterin beworben hatte.

Es sei "absolut keine Triebtat" gewesen, behauptete der Angeklagte: "Ich wollte mit ihr Zärtlichkeiten austauschen, aber keinen Sex." In diese Richtung habe er "an diesem Tag überhaupt nichts" vorgehabt. Wie jedoch die 19-Jährige als Zeugin schilderte, hatte der Mann, nachdem sie auf einer Bettcouch Platz genommen und sich mit ihm unterhalten hatte, plötzlich ein Messer gezückt. Er beugte sich damit über sie, fixierte sie  und forderte sie auf sich auszuziehen.

vergewaltiger hundsitterin bierkrug

Angreifer mit Bierkrug k.o.-geschlagen.

© getty images
× vergewaltiger hundsitterin bierkrug

Die junge Frau reagierte geistesgegenwärtig, machte den Anschein Anstalten, mitzumachen, um dann, als der Angreifer kurz von ihr abließ, einen auf dem Couchtisch befindlichen Bierkrug zu packen und diesen dem Mann zwei Mal auf den Hinterkopf zu schlagen. 

 "Sie konnte ihn damit überraschen und aus der Wohnung flüchten", hielt die Anklägerin beim Prozess am Montag am Landesgericht Wien fest. Die 19-Jährige fand bei einem Nachbarn Zuflucht, der die Polizei verständigte. Der insgesamt drei Mal wegen Vergewaltigung bzw. versuchter Vergewaltigung vorbestrafte Tiroler wurde festgenommen.

"Hasse Medikamente und bin nicht krank"

Der 63-Jährige wurde (nicht rechtskräftig) zu 14 Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde er aufgrund einer ihm psychiatrisch bescheinigten kombinierten Persönlichkeitsstörung und einer düsteren Zukunftsprognose - der Mann gilt bei drei einschlägigen Vorstrafen als gefährlich - wieder in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Da war er schon einmal, vergewaltigte aber 1990 bei einem Freigang von der JA Mittersteig eine junge Frau.

Justizanstalt Mittersteig

Angeklagter war schon einmal im forensisch-therapeutischen Zentrum Wien-Mittersteig.

© Justizressort
× Justizanstalt Mittersteig

2016 wurde der Mann unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit und unter Beigabe etlicher Weisungen - darunter den Auftrag, seine antihormonelle Therapien fortzusetzen - bedingt entlassen. Kaum war die Probezeit abgelaufen, setzte der Mann die Medikamente ab, denn er "hasse Medikamente und sei überhaupt nicht krank". Das (mutmaßliche) Gegenteil bewies er bei der letzten Tat selbst.

 

 

 
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.