Forscher der MedUni Wien

Unausgelasteter Hormon-Empfänger in Zellen verhindert Krebs

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Ein Team der Medizinuni Wien und der Universität Ulm fand eine bisher unbekannte Wirkungsweise von Glukokortikoid-Rezeptoren.

 In ihrer Freizeit verhindern Steroidhormon-Empfänger (Glukokortikoid-Rezeptoren) Krebs, berichten Forscher der Medizinischen Universität Wien mit deutschen Kollegen. Ungebundene Glukokortikoid-Rezeptoren hängen sich nämlich an übereifrige Boten des "RAS-Signalwegs" und verhindern, dass sie Zellen übermäßig wachsen lassen, schreiben die Wissenschafter im Fachjournal "Science Signaling".

Ein Team um Herwig Moll vom Institut für Pharmakologie der Medizinuni Wien und Ion Cristian Cirstea von der Universität Ulm fand eine bisher unbekannte Wirkungsweise von Glukokortikoid-Rezeptoren. Es war schon bekannt, dass sie in der Zellflüssigkeit quasi auf bestimmte Hormone (Glukokortikoide) warten, welche sie in den Zellkern schicken. Dort aktivieren die Glukokortikoid-Rezeptoren dann diverse "steroidabhängige" Gene.

Aber auch ohne Stimulierung durch Glukokortikoide sind diese Rezeptoren nicht untätig, so die Forscher: Wenn sie ungebunden in der Zellflüssigkeit vorliegen, heften sie sich an Komponenten des "RAS-Signalwegs", der Krebs auslösen kann. Ohne Glukokortikoid-Rezeptoren wachsen Tumore in Tierversuchen vermehrt, berichten sie.
 

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