Prozess in Salzburg

Vergewaltigung: Vorarbeiter fiel über seine Kollegin her

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Auch dieser Mann (55) versuchte, sein Opfer als Lügnerin abzustempeln. 

Salzburg. Ein Mann soll in einer Fabrik als Vorgesetzter eine Mitarbeiterin von 2015 bis 2018 mindestens zweimal vergewaltigt, zudem mehrmals sexuell bedrängt und genötigt haben. Das Opfer leidet an einer posttraumatischen Belastungsstörung und muss in einer Klinik stationär behandelt werden – was vom Verteidiger sofort abwertend und belastend zu der Behauptung führt: „Sie habe schon vor dem angeklagten Zeitraum eine Persönlichkeitsstörung gehabt und hat eine interessante Art, Wahrheiten darzustellen.“

Der Vorarbeiter versuchte sich selbst mit einem „Ich bin nicht schuldig“ bzw. „Ich habe kein Verhältnis mit ihr gehabt. Mit keiner Frau dort“ in ein gutes Licht zu stellen.

Prozess und Entlassung

Nur ein einziges Mal habe er ihr in einer WhatsApp-Nachricht eine anzügliche Bemerkung geschickt, nachdem er unaufgefordert von ihr Nacktbilder erhalten habe. Ein Hotel, in das er sie aufforderte, mitzukommen, habe er nur gebucht, weil er für eine Laufveranstaltung trainiert und danach getrunken habe.

Zumindest seine Vorgesetzten glaubten der Frau (übrigens eine verheiratete Mutter mehrerer Kinder) mehr als dem Vorarbeiter – 2018 wurde er entlassen, nachdem das Opfer das Gewaltschutzzentrum, den Betriebs­leiter der Firma und auch den Geschäftsführer informierte. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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