Weihnachtsgrüße geschickt

Verwunderung um Wien-Foto von Exil-Politikerin

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Die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja twitterte am Donnerstag Weihnachtsgrüße mit Bild von sich und dem Stephansdom im Hintergrund.

Minsk. Zum orthodoxen Weihnachtsfest hat die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja am Donnerstag auf Twitter Weihnachtsgrüße geschickt. Dazu postete die frühere Präsidentschaftskandidatin ein Bild mit Stephansdom im Hintergrund. Das Außenministerium hat allerdings keine Hinweise, dass sich Tichanowskaja aktuell in Wien aufhalten würde, wie eine Sprecherin der APA auf Anfrage sagte.

"Frohe orthodoxe Weihnachten an die Belarussen und alle, die heute feiern", schrieb Tichanowskaja. "Möge Frieden und Liebe eure Herzen füllen."

 

 

Auch eine Aktivistin der demokratischen Bewegung in Weißrussland, die bei der Organisation eines Wien-Besuchs der Oppositionellen Anfang November mitgeholfen hatte, kann sich nicht vorstellen, dass Tichanowskaja gerade in der Bundeshauptstadt ist. Sie vermutet, dass das Foto vom Stephansplatz beim Wien-Besuch entstanden ist. Vor kurzem habe Tichanowksaja auch ein Bild gepostet, das sie vor dem Schloss Schönbrunn zeige, bei dem es inhaltlich nicht um Österreich ging, sagte die Aktivistin.

Anfang November war Tichanowskaja in Wien

Anfang November war Tichanowskaja in Wien mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und den außenpolitischen Sprechern von ÖVP, Grünen, SPÖ und NEOS zusammengetroffen. Kurz hatte dabei die "volle Unterstützung Österreichs" für die Demokratiebewegung und die Zivilgesellschaft in dem Land bekundet. Im APA-Interview erklärte Tichanowksaja, dass der Erfolg der Revolution in Weißrussland (Belarus) nur eine Frage der Zeit sei. Die Bevölkerung sei entschlossen, für ihr Ziel von freien und fairen Wahlen, friedlich zu kämpfen. Durch internen und externen Druck könne das Regime "sehr bald" gestürzt werden, betonte Tichanowskaja.

Seit der als gefälscht eingestuften Präsidentenwahl vom 9. August protestieren Menschen in Weißrussland gegen den amtierenden Machthaber Alexander Lukaschenko. Dieser hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent erneut zum Sieger erklären lassen. Die Demokratiebewegung sieht hingegen Tichanowskaja als Gewinnerin. Bei Protesten starben mehrere Menschen, es gab Hunderte Verletzte und rund 30.000 Festnahmen.

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