Polizei Blaulicht

Familientragödie:

43-Jähriger tötet eigenen Sohn: Was wir bisher wissen

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Laut Obduktion versetzte Vater seinem Sohn 'mehrere Messerstiche' in den Oberkörper.

Ein 18-jähriger Bregenzer ist Dienstagfrüh im Schlaf von seinem Vater mit einem Küchenmesser erstochen worden, der 43-Jährige beging daraufhin Suizid. Hintergrund für die Tat dürften familiäre Probleme gewesen sein, die Mutter war kürzlich mit zwei jüngeren Kindern ausgezogen. Die Leichen wurden am Dienstagabend in der Wohnung gefunden, gab die Vorarlberger Polizei erst am Donnerstag bekannt.

43-Jähriger tötet eigenen Sohn: Was wir bisher wissen
© APA/MAURICE SHOUROT
Die Tat erfolgte vermutlich in den frühen Morgenstunden. "Wir gehen davon aus, dass der Sohn geschlafen hat", sagte Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt (LKA) Vorarlberg. Der junge Mann habe möglicherweise noch versucht, sich gegen die Messerstiche zu wehren, es sei aber kein Kampf in dem Sinne entstanden. Weitere Personen waren zu dem Zeitpunkt nicht in der betroffenen Wohnung in einem Mehrparteienhaus in der Heldendankstraße.

Immer wieder Streit in der Familie

In der Familie sei es immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen, die Polizei habe aber nie einschreiten müssen, so der Ermittler. Der Frau des 43-Jährigen seien die Streitereien aber offenbar zu viel geworden. Sie überlegte, sich von dem Mann zu trennen und war mit zwei jüngeren Geschwistern des 18-Jährigen kürzlich in eine Notwohnung gezogen. Vor der Bluttat hatte der Mann seiner Frau per Handy-Textnachricht geschrieben, dass sie ihn nicht mehr sehen werde und er den Sohn mitnehme, berichtete Schwendinger.
 
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Die Frau habe zunächst angenommen, dass die beiden auf Urlaub wegfahren würden. Als sie aber weder ihren Mann noch den Sohn am Telefon erreichen konnte, machte sie sich doch Sorgen und schaltete die Polizei ein. Beamte fuhren mit einem Sohn am frühen Dienstagabend zur Wohnung, um diese mit dem Hausschlüssel zu öffnen. Die Polizisten schauten in die Räume und fanden dabei die Leichen.

Mord-Ermittlungen 

Man ermittle wegen Mordes und Selbstmordes, so die Polizei. Die Obduktion der Toten in Innsbruck war am Donnerstag bereits abgeschlossen, die Ergebnisse deckten sich mit dem vermuteten Tathergang. Laut Schwendinger war der 18-Jährige mit "mehreren Messerstichen" in den Oberkörperbereich getötet worden. Der Vater hatte sich einen Herzstich zugefügt. Tatwaffe war ein "normales Küchenmesser", so der Ermittler.
 
Bei den Toten handelte es sich laut Polizei um Österreicher. Zwischen Vater und Sohn gab es in der Vergangenheit keine polizeilich bekannten Auseinandersetzungen, erläuterte Schwendinger. Weitere Details zu den beiden Personen und zu den Hinterbliebenen wurden aus Rücksicht auf die Familie nicht bekanntgegeben.
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