Dreist

Jetzt mehr Einbrüche tagsüber

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Die Polizei macht mit 
vermehrten Streifen Druck auf Dämmerungseinbrecher.

Es ist paradox: Einbrecher scheuen eigentlich generell Licht und Aufmerksamkeit. Doch ausgerechnet um der Aufmerksamkeit der Polizei zu entgehen, scheinen Langfinger zunehmend mehr Risiko auf sich zu nehmen. Statt der für die Jahreszeit klassischen Dämmerungseinbrüche verzeichnet die Polizei vermehrt Taten am helllichten Tag. "Es scheint wie eine Reaktion auf die stärkere Polizeipräsenz", sagt die Linzer Polizeijuristin Gerlinde Stitz.

17 Einbrüche
Denn die Polizei hat auch heuer mobil gemacht, 150 Beamte sind für Streifenfahrten in der Dämmerung abgestellt, rund dreimal pro Woche werden ganze Straßenzüge kontrolliert. Dem Druck weichen Einbrecher nun aus, verlegen sich auf untypische Zeiten. So gab es in Linz seit vergangenem Freitag 17 Wohnungseinbrüche. Die Mehrzahl geschah in der Zeit von 10 bis 16 Uhr. Extrem der 26. November, hier passierten gleich sechs Taten zu Mittag. Die klassische Dämmerungstat findet sich dagegen in der Woche nur zweimal.

Ausgespäht
Auffällig: In drei Fällen waren die Wohnungsbesitzer nur je eine knappe Stunde nicht zu Hause. "Da wurde wohl gezielt ausgespäht", so Stitz. Getroffen hat das keine Villenbesitzer, sondern normale Bewohner von Einfamilien-, Reihen- oder Mehrparteienhäusern. Und auch die Tatorte verteilen sich über die ganze Stadt.

Die Polizei rät deshalb dringend, auch tagsüber die Haustür abzusperren. "Den Tätern geht es um Sekunden, da ist das schon Hindernis genug", so Stitz. "Eine nur ins Schloss gefallene Tür ist dagegen eine offene Tür."

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