Die EU-Kommission wälzt Pläne, überlangen 60-Tonnen-Trucks auch in Österreich freie Fahrt zu gewähren. Ministerin Doris Bures ist strikt dagegen.
Als „Größenwahn auf Rädern“ werden Monster-Trucks, die ihren Ursprung in Skandinavien (für den Holztransport) haben, bezeichnet. Obwohl Kritiker auf die enormen Nachteile der „Gigaliner“ hinweisen, wurde Verkehrsministerin Doris Bures dieser Tage mit einer Studie der EU-Kommission konfrontiert, in der Österreich die Zulassung der Transport-Giganten im grenzüberschreitenden Verkehr nahegelegt wird. In einem Szenario sollen die bis zu 25,25 Meter langen Trucks mit einem Gesamtgewicht bis 60 Tonnen auf allen Hauptachsen, inklusive Bundes- und Landesstraßen (!) erlaubt werden.
Schon Testbetrieb
Bures schlägt deswegen Alarm und schmiedet
sowohl im heimischen Parlament als auch auf EU-Ebene Allianzen gegen die
Pläne aus Brüssel – zumal in einigen Ländern (Dänemark, Holland,
Deutschland) bereits Testbetriebe mit den überlangen Monster-Trucks laufen.
Bures: „Eine Zustimmung zu wird es von uns nie geben. Wir müssen alles
unternehmen, um den Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bringen und nicht
umgekehrt.“
Das spricht dagegen
Folgende Argumente sprechen gegen die
Ausweitung der derzeitigen Maß- und Gewichtsbeschränkungen von 40 Tonnen und
18,75 Metern.
-Negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit: Größere Fahrzeuge mit höherem Gewicht beeinflussen durch längere Überholmanöver und Bremsweg die Unfallhäufigkeit. Und Karambolagen würden viel mehr (Todes-)Opfer fordern.
-Zusätzliche Investitionen: Das gesamte Straßennetz müsste um Milliarden Euro hochgerüstet, Fahrbahnen, Kreisverkehre und Auffahrten verbreitert, Leitschienen verstärkt werden. Brücken und Tunnels müssten um viel Geld adaptiert werden.
-Beim Einsatz von Gigalinern wird die Umwelt elf Mal mehr belastet als beim Transport auf Schienen oder zu Wasser – wobei Bahn und Schifffahrt durch Auftragsverluste enorme Einbußen hinnehmen müssten.
-Freuen darf sich nur die Lkw-Transportlobby: (nur) für sie wird das Geschäft einträglicher.