Am 2. November jährt sich der Amoklauf von Kujtim F. – und die Ermittlungen sind noch immer nicht abgeschlossen.
Wien. Kurz vor dem traurigen Jahrestag zogen Staatsanwältin Nina Bussek sowie der Leiter der Ermittlungsgruppe Oberstleutnant Michael Lohnegger Zwischenbilanz. Die Erkenntnis: Die Einzeltätertheorie hat sich bestätigt, aber der vor Ort erschossene Attentäter (der vier Menschen erschoss und 20 schwer verletzte) hatte im Vorfeld mentale Unterstützung und Hilfe beim Waffenkauf.
Sieben Beitragstäter sind in U-Haft, drei rund um den Anschlag Beschuldigte wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt, zwei davon sind schon verurteilt. Derzeit wird noch gegen 30 weitere Beschuldigte intensiv ermittelt.
Hinweise. Bei den Ermittlungen bekam die Polizei von der Bevölkerung 24.000 Einzelmedien bzw. 1.864 Stunden an Videomaterial zur Verfügung gestellt. Dazu kamen mehr als 1.000 Hinweise. Bisher gab es 20 Festnahmen, 46 Hausdurchsuchungen sowie 340 Zeugenbefragungen, weitere Vernehmungen sind im Gange.
Interessant: Durch die intensiven Recherchen ergaben sich 50 separate, nicht mit dem Anschlag in Verbindung stehende Aktenvorgänge, die das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien bearbeitet.