Protestaktion

"5 vor 12": Wirbel um Aktion gegen Gastrosterben

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Die morgige Kampagne soll wachrütteln, es gibt jedoch auch kritische Stimmen.

Wien. Am Sonntag gab die Regierung bekannt, wie es mit der Gastro weitergeht. Eines ist fix: Die Lage ist prekär. Die Gastro leidet sehr unter der coronabedingten Schließung. Viele Restaurants und Lokale stehen vor dem finanziellen Ruin. Wiener Gastronomen, Kaffeesieder und Touristiker haben daher für morgen eine private, überparteiliche Aktion geplant: Kerzen werden als Protestsymbol angezündet.

Die Lichter erstrahlen um 11 Uhr in den Auslagen, Fenstern und an den Türen der teilnehmenden Lokalitäten. Kurze Handyvideos davon sollen auf der Facebook-Seite „5 vor 12 wir öffnen wieder“ hochgeladen werden. Mit der Protestaktion soll die Öffnung der Gastronomie auf friedliche Art und Weise erbeten werden.

Hilfe. Gastronom Ilkay Alisan vom Restaurant Soprano klagt: „Die Fallzahlen gehen trotz 3. Lockdown nicht zurück. Die Gastroschließung muss ein Ende haben.“

Ungefähr 150 Restaurants und Kaffeehäuser wollen sich an der morgigen Aktion namens „5 vor 12“ beteiligen: Das Stuwer, Café Hummel, Café Dresdnerhof, die Centimeter-Lokale und viele mehr zünden Lichter an.

Forderung. Die Initiatoren fordern unter anderem eine sofortige Öffnung der Betriebe unter Sicherheitsvorschriften und keine neue Verschiebung der Wieder­eröffnung. Sie lehnen Kontrollen von Corona-Tests durch das Gastropersonal ab. Sie verlangen einen Umsatzersatz von 80 % für Jänner 2021 und eine Mindestöffnung bis 23 Uhr.

Kritik. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Gastronom Paul Rittenauer (Bar LVdwig): „Die Aktion ist sinnbefreit. Es muss eine langfristige Lösung her, wie wir trotz Virus die Gastro hochfahren.“ Berndt Querfeld (Cafe Landtmann) betont: „Wir warten die Entscheidung der Regierung ab.“

Nathalie Schütt (Wiki Wiki Poke) nimmt nicht teil: „Wir konnten gut von der Stütze arbeiten bis jetzt. Aber anderen geht es sicherlich schlecht.“ Gastroobmann Peter Dobcak befürwortet die Aktion: „Jeder darf seine ­Meinung kundtun. Ob der Schritt was bringt, wird sich zeigen. Die Forderungen sind legitim.“

A. Lautmann

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