Nach 26 Femiziden im Vorjahr

Aktion scharf gegen Gewalt an Frauen

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Justiz-, Innen- und Frauenministerium vereint für mehr Gewaltschutz im Land. 

Wien. Während einige Spitzenpolitiker noch ihren Skiurlaub genießen, resümierten drei Regierungsmitglieder am Dienstag die aktuelle Lage des Gewaltschutzes.
Opfer. Das scheint bitter nötig: 2021 kam es zu 26 Frauenmorden, über 13.600 Betretungsverbote wurden gegen Gefährder ausgesprochen, erklärte Innenminister Gerhard Karner. Das sind 17 % mehr als noch im Jahr zuvor.

Aufrüsten. Die Polizei zog dementsprechend nach: Präventionsbeamte wurden auf derzeit 842 aufgestockt, auch die Zahl der Fallkonferenzen hat sich mit 57 im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Zusätzlich sollen ab Juli bundesweit Unterstützungsbeamte zu dem Thema eingesetzt werden.

Anpacken. Auch Justizministerin Alma Zadić will „das Problem an der Wurzel anpacken“. Sie setzt auf erhöhte Prozessbegleitung für Opfer, mehr Präventivarbeit für Täter und flächendeckende Gewaltambulanzen. Frauenministerin Susanne Raab stockt die Gewaltschutzzentren finanziell auf: Dort wurden 2021 über 20.000 Frauen betreut. 

BMI startet stillen Notruf für betroffene Frauen

Notruf-App. In gefähr­lichen Situationen wie häuslicher Gewalt ist es für Opfer schwierig, unbemerkt den Notruf zu erreichen – oft mit fatalen Konsequenzen.

Still. Künftig soll das nun durch einen einfachen Knopfdruck geschehen können: Ab März startet die Polizei die stille Notruf-App. Dabei wird ohne weiteren Rückruf eine Polizeistreife zu den betroffenen Opfern entsandt. Damit soll eine beginnende Gewaltspirale schon im ersten Schritt durchbrochen werden. 

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