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Verhärtete Fronten

AUA-Chefin droht der Gewerkschaft in der ZIB2

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Setzt sich die Gewerkschaft im KV-Streit mit ihrer Forderung durch, werde „die AUA in ihrer jetzigen Form keine Zukunft mehr haben, sagte AUA-Chefin Anette Mann in der ZIB2. Dann werde man die Airline "neue denken müssen".  

Der seit Wochen schwelende Streit über den Kollektivvertrag für das Bordpersonal der AUA hat erneut Flugausfällen zur Folge - diesmal ausgerechnet in der gut gebuchten Osterreisezeit. Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge. Betroffen sind etwa 50.000 Passagiere. Auch wenn der Streik nach Darstellung der Gewerkschaft noch abwendbar wäre, machte die Airline nun ernst. 

Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft will einen Gehaltsabschluss über der Inflation, das Angebot der AUA von bis zu 18 Prozent Gehaltsplus für Flugbegleiter und Piloten sowie bis zu 28 Prozent für Co-Piloten beziehe sich auf zwei Jahre und bestehe aus nicht nachhaltigen Einmalzahlungen, hatte vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart am Dienstag kritisiert. vida-Chef Roman Hebenstreit spricht von einem Gehaltsunterschied von 40 Prozent zwischen der AUA-Belegschaft und den Beschäftigten der deutschen Konzernmutter Lufthansa. "Es ist extrem unverständlich, dass ein Teil des Konzerns wie der letzte Putzfetzen behandelt wird", sagte Hebenstreit. 

AUA neue denken

Die Fronten sind extrem verhärtet. "Wir versuchen der Gewerkschaft seit 17 Verhandlungsrunden irgendwie zu vermitteln, dass das was aktuell gefordert ist, absolut unrealistisch ist und weit über der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer AUA liegt", sagte AUA-Chefin Anette Mann gegenüber Armin Wolf in der ZIB2. "Wenn 60 Prozent der Strecken nicht mehr profitabel geflogen werden können, weil wir der Gewerkschaft nachgeben, dann wird die AUA in ihrer jetzigen Form hier keine Zukunft mehr haben", führte Mann aus. Dann werde man die AUA "neue denken müssen".

"Je höher dieser Abschluss ausfällt, desto mehr Strecken werden einfach unrentabel sein. Wir müssen dann schauen wie wir den Hub Wien gegebenenfalls auch mit anderen Airlines bedienen, die eine günstigere Kostenstruktur haben", erklärte die AUA-Chefin. Armin Wolf wollte daraufhin wissen ob das als Drohung gegenüber der Gewerkschaft, tausende Mitarbeiter zu kündigen, zu verstehen sei. "Ich drohe der Gewerkschaft nicht, ich versuche einfach die Realitäten darzustellen", sagte Mann abschließend. 

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