Nicht wegen der Opfer

Aus Selbstmitleid: Terror-Komplize brach beim Prozess in Tränen aus

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Ein Kosovare (23) begleitete den Wien-Attentäter zum Munitionskauf in die Slowakei. 

Wien. Unter Tränen schilderte der mutmaßliche angeklagte Komplize, dass er Kujtim F. im Sommer 2020 nach Bratislava begleitet habe, aber von dessen Mu­nitionskauf für das später verwendete Sturmgewehr nichts mitbekommen habe. Die unglaubliche Ausrede: Weil im Jagdgeschäft des Einkaufszentrums Corona-Maskenpflicht bestand, wäre er in eine Apotheke gegangen, um sich eine Maske zu kaufen, dabei wäre er ins Gespräch mit dem Angestellten gekommen, wobei man sich über Potenzmittel unterhielt.

Terror in Wien: So wurde Kujtim F. zum Terroristen
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× Terror in Wien: So wurde Kujtim F. zum Terroristen
Kujtim F.

Verräterische SMS. Eine ähnlich „glaubhafte“ Erklärung des IS-Sympathisanten, der Terror-Videos weiterleitete und in dessen U-Haft-Zelle einschlägige Schmierereien aufgemalt waren, kam dann zu der Frage, warum er in der Tatnacht eine SMS an einen anderen Angeklagten geschickt hatte mit den Worten: „Bereite dich vor, Razzia fix.“ Der 23-Jährige: Er sei während des Amoklaufs in einer Bar gewesen. Als er im Internet die Videos und ein Bild Kujtims mit Waffen in der Hand sah, erkannte er seinen „Bekannten“ als möglichen Attentäter. Um als „Unschuldiger“ nicht ins Visier der Behörden zu kommen, habe er sein Handy auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und versteckt. Mit der SMS meinte er im Übrigen: „sich mental vorbereiten“. 

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